Bitcoin bleibt als alternative Anlageklasse sehr gefragt
Der Bitcoin feierte in den vergangenen Monaten ein starkes Comeback und hat sich seit Jahresbeginn um 84 Prozent verteuert.
Die Website buybitcoinworldwide.com liefert interessante Daten, welche Marktakteure derzeit im Besitz von Bitcoin sind. Auf dieser Internetseite wird zum Beispiel unter anderem der aktuelle Stand der globalen Produktion ausgewiesen. Per 7. Juli waren mehr als 19,425 Millionen Bitcoins gemint worden. Dies entspricht 92,5 Prozent der maximal möglichen 21 Millionen Bitcoins. Pro Tag entstehen derzeit 900 neue Bitcoins. Ebenfalls interessant: Das nächste Halving wird für den 16. April 2024 prognostiziert. Ab diesem Datum reduziert sich dann die Belohnung für das Generieren eines Blocks von 6,25 auf 3,125 Bitcoins. In der Vergangenheit folgte auf diese Halbierung stets eine starke Kursrally.
Bitcoin nach Kategorien
Die Statistik von buybitcoinworldwide.com ist aber auch aus einem anderen Grund nützlich. Sie liefert nämlich einen interessanten Einblick in verschiedene Marktsegmente und deren Bitcoin-Bestände. Dabei erfolgt eine Einteilung in vier Kategorien: ETFs (819.125 Bitcoins), Länder (451.968 Bitcoins), börsennotierte Gesellschaften (245.725 Bitcoins) und Privatgesellschaften (427.381 Bitcoins).
Bei der Interpretation der Daten spielt weniger die absolute Höhe der gekauften Bitcoins, sondern vor allem deren Entwicklung bzw. Veränderung eine besonders wichtige Rolle. So haben sich zum Beispiel seit dem Jahreswechsel die Gesamtbestände gehaltener Bitcoins im ETF-Sektor um 10,2 Prozent erhöht, während sich die Bestände von Ländern um 84,6 Prozent und Privatgesellschaften um 1,3 Prozent erhöht haben. Ein markantes Minus war seit Ende Dezember lediglich bei börsennotierten Gesellschaften (-5,8 Prozent) registriert worden.
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Gekommen, um zu bleiben?
Derzeit halten insgesamt 14 Aktienunternehmen mehr als 1.000 Bitcoins und gelten damit in der Bitcoin-Sprachterminologie als sogenannte „Wale“. Die vier größten „Bitcoin-Wale“ halten sogar mehr als 10.000 Bitcoins. Dabei handelt es sich um MicroStrategy (152.333 Bitcoins), Marathon Digital Holding (12.538 Bitcoins), Voyager Digital (12.260 Bitcoins) und Tesla (10.725 Bitcoins). Die beiden erstgenannten Firmen haben ihre Bestände entgegen der Tendenz innerhalb dieses Marktsegments aufgestockt, während die Anzahl gehaltener Bitcoins bei Voyager Digital und Tesla unverändert blieben.
Im ETF-Marksegment war der Zuwachs an Bitcoin-Beständen vor allem auf neu aufgelegte Wertpapiere zurückzuführen. Gegenüber dem Jahresultimo stieg die Zahl erfasster Bitcoin-ETFs von 15 auf 18. Bei den Neuzugängen handelt es sich um QR Assets (727 Bitcoins), Fidelity Advantage Bitcoin (878 Bitcoins) und Hashdex Nasdaq Crypto Index (8.832 Bitcoins). Derzeit deutet wenig darauf hin, dass sich an dieser positiven Entwicklung etwas ändern wird, schließlich haben in den USA mehrere große Player der Finanzbranche die Zulassung von physisch hinterlegten Bitcoin-ETFs beantragt. In einer kürzlich veröffentlichten Studie räumen die Analysten der US-Investmentbank JPMorgan Chase der Kryptowährung Nummer Eins beste Zukunftsaussichten ein. So habe die Annahme von Bitcoin durch institutionelle Investoren erst begonnen. In den kommenden Monaten sei ein Anstieg auf 45.000 Dollar möglich.
Fazit: Von den insgesamt acht bei extraetf.com aufgeführten Bitcoin-ETPs, die sich nicht auf Futures, sondern Bitcoins beziehen, verfügen zwei über einen Marktwert im dreistelligen Millioneneurobereich. Dabei handelt es sich um den ETC Group Physical Bitcoin (WKN: A27Z30) sowie den VanEck Bitcoin (WKN: A28M8D). Auffälligster Unterschied: Die Gebühr (TER) des Erstgenannten fällt mit zwei Prozent um das Doppelte höher als bei der kostengünstigeren Variante aus, wo pro Jahr ein Prozent in Rechnung gestellt wird. Sparplanfähig sind übrigens beide, was angesichts der hohen Volatilität der Kryptowährung und dank der damit möglichen Reduktion des Timingrisikos (wegen Cost-Average-Effekt) eine Überlegung wert sein sollte.
Autor Jörg Bernhard
Jörg Bernhard ist freier Wirtschaftsjournalist und hat sich auf die Themenbereiche Rohstoffe, Edelmetalle, Börse, Hebelprodukte und Anlagezertifikate spezialisiert. Vor seiner Selbstständigkeit war er von 1994 bis 2002 bei einem Münchner Verlag aus dem Bereich Wirtschaftspresse als Redakteur, stellvertretender Redaktionsleiter und Redaktionsleiter angestellt.