21. Februar 2023
Batterietechnologie: So entwickelt sich der Markt

Batterietechnologie: So entwickelt sich der Markt

Batterien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Entwicklung der Elektromobilität ist der Anschub für die Markt-Evolution. Doch Akkumulatoren werden in Zukunft stärker in anderen Bereichen zum Einsatz kommen. Verbunden damit sind Visionen, die sich für Anleger auszahlen können.

Der Markt für Batterietechnologie besitzt eine Dynamik, die investierbar wird. Das liegt daran, dass sich das Feld der Batterieentwicklung zu einem enormen globalen Forschungslabor entwickelt.

Dabei geht es insbesondere um Themen wie die ressourcenschonende Produktion von Batteriezellen, die Verbesserung der Haltbarkeit, der Kapazität und die Verringerung der Größe, Recycling und Austauschsysteme, Batterieleasing und -tausch anstelle von Ladestationen, den Ausbau der Ladestationen und die umweltschonende Entsorgung.

Akkus für alle Bereiche

Diese gesamte Wertschöpfungskette der Batterie entwickelt sich durch die enorme Evolution der Elektromobilität immer mehr zu einem eigenen Fachgebiet. Akkumulatoren werden in Zukunft stärker in anderen Bereichen zum Einsatz kommen. Beispielsweise bei der Überbrückung von Stromschwankungen, die sich aus der Produktion von grünen Energien wie Windkraft oder Solarenergie selbstverständlich ergeben.

Mit der fortschreitenden Entwicklung der Wertschöpfungskette wird der Markt auch für private Investoren interessant. Der Ruf nach Speichermedien mit hoher Leistungskapazität wird in anderen Anwendungsgebieten zusehends lauter. Hier wird weltweit geforscht und produziert. Indes handelt es sich um einen disruptiven Markt, wo noch nicht erkennbar ist, wer die Marktführer von morgen sein werden.

ETFs und Einzelaktien

Es gibt inzwischen eine kleine Zahl von ETFs, die den Markt abbilden. Die drei bekanntesten Produkte der Gesellschaften L&G, Wisdom Tree und Global X Funds investieren in Aktien und bilden die zu Grunde liegenden Indizes physisch ab. Investoren sollten bei der Wahl auf die Gewichtungen des Nettoinventars achten. Der L&G Battery Value-Chain UCITS ETF (WKN: A2H5GK) beinhaltet beispielsweise auch Unternehmen zur Gewinnung von Rohstoffen für die Batterieproduktion. Erfreulich für Depotstrategen ist es dabei, dass der Index des L&G ETFs bei den Top fünf Kernländern einen erheblichen Anteil in Japan, Korea und Australien investiert. Das sind Länder, die üblicherweise in einem weltweiten Portfolio wenig vertreten sind. Die USA sind mit einem Anteil von 18,2 Prozent nicht übergewichtet. Auch Deutschland ist mit etwa 13 Prozent spürbar vertreten.

Wer lieber in Einzelaktien investiert, findet bekannte Firmen. Die chinesische BYD (WKN: A0M4W9) ist nicht nur einer der beiden großen Automobilproduzenten im Land, sondern besitzt neben Batterietechnik weltweite Expertise bei Akkus für Smartphones. Die deutsche Evonik (WKN: EVNK01) liefert chemische Substanzen und ist eine der Marktführerinnen für Akku-Komponenten wie Kathoden und Anoden.

Beachtet werden sollte stets, dass es sich bei der Wertschöpfungskette Batterietechnik um einen sich entwickelnden Markt handelt. Daher empfiehlt es sich für den Investor bei der Titelauswahl auf Firmen zu konzentrieren, die nicht hoch spezialisiert sind, sondern ein breites Portfolio an unterschiedlichen Erzeugnissen im Programm haben. Durch diese Diversifikation verringert sich das Risiko einer Marktabhängigkeit.

Über den Autor: Henning Kirsch

Henning Kirsch ist Senior Berater Wealth Management bei der Hansen & Heinricht AG in Frankfurt a. Main