Jim Rogers
Die Rohstofflegende
Jim Rogers (eigentlich James Beeland Rogers, Jr.) hat sich als einer der erfolgreichsten Investoren und Rohstoffspezialisten weltweit etabliert. Von den Anfängen in einer kleinen Stadt in Alabama bis hin zur Gründung des berühmten Quantum Fonds mit George Soros – Rogers' Reise ist geprägt von bahnbrechenden Investmentstrategien und beeindruckenden Erfolgen. Wir zeigen,wie er durch seine einzigartigen Marktanalysen und weltweiten Reisen zu einem der einflussreichsten Börsengurus unserer Zeit wurde.
Erste Börsenerfahrungen
Seine ersten Erfahrungen mit dem Wertpapiergeschäft machte Rogers im Sommer 1964 zwischen seinem Studienplatzwechsel von Yale nach Oxford bei einer Vermögensverwaltung. Er erkannte früh für sich, dass nur die richtige Interpretation der beobachtbaren Vorgänge auf der Welt den beruflichen Erfolg garantieren. So entdeckte er seine Leidenschaft für internationale Finanzen.
Nach dem Studium in Oxford kehrte er 1966 nach New York zurück und arbeitete erneut bei der Vermögensverwaltung. Unterbrochen wurde diese Arbeit durch einen zweijährigen Militärdienst. Im Militär verwaltete er das Portfolio seines Kommandeurs und fasste den Entschluss, reich zu werden und sich nie wieder über Arbeit Gedanken machen zu müssen. 1970 wechselte Rogers nach weiteren Zwischenstationen zu Arnhold und S. Bleichroeder und lernte den Börsenguru George Soros kennen. An der Performance des bekannten Quantum Fonds war Rogers maßgeblich durch Analysen beteiligt.
Rogers' Investitionskriterien
Jim Rogers ist ein Anhänger der sogenannten Top-Down-Theorie, das heißt, er analysiert zuerst das große Ganze, wie zum Beispiel die Wachstumsaussichten eines Landes, bevor er sich eventuell für eine bestimmte Branche und anschließend für ein Unternehmen entscheidet.
Rogers beachtet dabei vor einer Investition in ein Land vier Kriterien:
- Das Land muss wirtschaftlich erfolgreicher sein, als es zuvor war.
- Es muss dem Land besser gehen, als allgemein angenommen wird.
- Die Währung muss umtauschbar sein.
- Es muss Liquidität für den Anleger vorhanden sein, daher kauft Rogers keine Aktien ohne amtliche Zulassung.
Im Zuge von Investitionen ist es Rogers wichtig, den konventionellen Weg zu gehen, den jeder andere Anleger auch gehen muss. So möchte er ein Gespür dafür entwickeln, welche Hürden ein Investor überwinden muss, um den Aufschwung von Börsen in zeitlicher und quantitativer Dimension besser abschätzen zu können. Das Gespür, sagt Rogers, kann man durch Reisen und das Geschichts- und Philosophiestudium erweitern, nicht jedoch an der Wirtschaftsfakultät.
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Vertiefende Analyse
Auch wenn es den Anschein hat, dass es für Rogers reichte, sämtliche Nachrichten zu verfolgen, um reich zu werden, betont er immer wieder, dass der Weg nicht einfach war. So nahm er sich in zehn Jahren keinen Urlaub und ordnete der Arbeit alles unter. Er las hunderte Geschäftsberichte und verfolgte die Zahlen diverser Unternehmen. Bei der Auswahl von Investments hört er nicht auf Broker oder Wertpapieranalysten. Für ihn ist es das Wichtigste, eine Methode zu entwickeln, unabhängig zu denken. Rogers vertraut nicht auf Insider-Informationen, diese seien ohnehin in 90 Prozent der Fälle falsch.
Jim Rogers' Hauptregel: Verliere kein Geld
Rogers schenkt vier Arten von Veränderungen Beachtung:
- Katastrophen: Befinden sich große Unternehmen in einer Schieflage, deutet dies darauf hin, dass sich die gesamte Branche in Schwierigkeiten befindet.
- Veränderungen zum Schlechteren: Ist eine Branche so beliebt, dass institutionelle Anleger 80 Prozent der Aktien ihrer Spitzenunternehmen besitzen, sind diese vermutlich überbewertet.
- Neue Trends: Beispielsweise die Gewinnorientierung von Krankenhäusern, die somit auch zum Investmentobjekt wurden.
- Interventionen der Regierung: Laut Rogers ist es eine Eigenschaft von Regierungen, aufkommende Probleme oder Entwicklungsdefizite durch eine expansive Geldpolitik anzugehen.
Seine Hauptregel jedoch lässt sich auf folgende Forderung reduzieren: „Verlieren Sie kein Geld: Wenn Sie die Fakten nicht kennen, so spielen Sie nicht.“
Unser Buchtipp zum Thema:
In seinem Buch „Die Abenteuer eines Kapitalisten“ zeigt die Investment-Legende Jim Rogers auf, dass man am besten von der globalen Wirtschaft profitieren kann, wenn man die entlegensten Winkel der Erde mit eigenen Augen gesehen hat. Mit seinem umgebauten Mercedes SKL begab er sich auf eine drei Jahre dauernde Weltreise und sah die Welt wie kein Zweiter – gesellschaftlich, politisch und ökonomisch.