Könnte Vietnam könnte dem Handelsstreit enteilen.

Vietnam-ETF als Chance

Wenn zwei sich streiten – profitiert Vietnam? Welche Rolle Vietnam im Handelsstreit spielt und warum ein ETF die Alternative sein könnte.

Im Im Handelskrieg gibt es nur Verlierer. Was bei Kommentatoren eine Binsenweisheit geworden ist, stimmt so nicht. Wie die Fondsgesellschaft Aviva Investors meldet, könnten insbesondere Nachbarländer Chinas von der angespannten Situation zwischen den USA und China profitieren. „Als die Zölle von Trump die chinesischen Exporte in die USA trafen, haben Unternehmen der Maschinenbau-, Textil- und Technologiebranche damit begonnen, Pläne zur Verlagerung der Produktion aus China in die Nachbarländer umzusetzen, um nicht ins Kreuzfeuer zu geraten. Der vietnamesische Premierminister Nguyen Xuan Phuc schloss sich der indonesischen Regierung an und forderte seine Nation auf, die Gelegenheit zu ergreifen, mehr auf ausländische Investitionen zu setzen“, schreibt Alistair Way, Leiter im Bereich Schwellenmarktaktien bei Aviva Investors in einem aktuellen Marktkommentar.

Experten sehen Vorteile in Vietnam

Zwar würden die Volkswirtschaften Südostasiens ebenfalls unter einem starken Dollar und steigender US-Zinsen leiden, jedoch seien sie inzwischen widerstandsfähiger und könnten diesen Einflüssen eher begegnen als noch vor einigen Jahren. Hinzu komme, dass die US-Geldpolitik inzwischen gemäßigter erwartet würde und auch China beschlossen habe, seine Wirtschaft entschiedener zu stimulieren. Dies könnte für Asiens Schwellenmärkte eine Entlastung sein, glaubt man bei Aviva Investors. Way hat insbesondere Vietnam als Profiteur identifiziert:  „Bei ausländischen Anlegern und Unternehmen wird etwa Vietnam zunehmend beliebter. Im Jahr 2018 flossen ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 19 Milliarden US-Dollar in das Land, was einen Rekord darstellt. Vietnam hat viele Qualitäten, die von produzierenden Unternehmen geschätzt werden: politische Stabilität, Nähe zu den wichtigsten Lieferketten, stabile Infrastruktur und Arbeitskräfte, die dank der gezielten Investitionen der Regierung in Bildung und Ausbildung für die Hightech-Produktion adäquat geschult sind“, so der Anlage-Experte.

Vietnam-ETF bei Investoren gefragt

Während sich die Investment-Profis von Aviva Investors auf die aktive Auswahl von Beteiligungen fokussieren, können Anleger auch mittels ETFs von Vietnam profitieren. Der Xtrackers FTSE Vietnam Swap UCITS ETF (WKN: DBX1AG) legte 2019 bislang um 15,4 Prozent zu. Aktuell sind 277 Millionen Euro im synthetisch replizierenden ETF investiert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,85 Prozent.