21. Juni 2017
Indien und Mexiko - Stars der Emerging Markets

Indien und Mexiko - Stars der Schwellenländer

Die dunklen Wolken über vielen Schwellenländern haben sich längst verzogen. Eine gesteigerte Produktivität der Unternehmen und stark wachsende junge Bevölkerungen sorgen für eine überdurchschnittliche Wirtschaftsdynamik. Und selbst nach der jüngsten Rally notieren Emerging-Market-Aktien noch immer auf einem Niveau, das gemessen an ihren aussichtsreichen langfristigen Wachstumsaussichten attraktiv erscheint. Den Experten von Columbia Threadneedle zufolge sollten sich Anleger Aktien von Unternehmen aus Schwellenländern näher anschauen. „Sie steigern ihre Gewinne schneller, die Gewinnrevisionen befinden sich im Aufwärtstrend, und die Eigenkapitalrenditen sind vergleichbar mit denen der Industrieländer“, schreibt Emerging Markets-Experte Krishan Selva in einem aktuellen Marktkommentar. Treiber dieser positiven Ertragsentwicklung seien vor allem die höheren Rohstoffpreise, der stabile und günstigere US-Dollar und die zuletzt „ermutigende Entwicklung“ des globalen Handels. Das Potenzial der Industrieländer sei dagegen deutlich geringer konstatiert Selva. „Ihre Wirtschaft ist bereits sehr produktiv, und ihre Bevölkerungen altern.“

Emerging Markets: Erholung nicht breit fundiert

In den meisten Schwellenmärkten wächst der Konsum, und es laufen zahlreiche Reformprojekte, wie der Columbia Threadneedle betont. Zudem lägen die Zinsen in vielen Schwellenländern vergleichsweise hoch. „Dadurch haben die Notenbanken Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik“, schreibt Selva. Der Umschwung ist bisher aber noch nicht breit fundiert. Nicht alle Emerging Markets sind Columbia Threadneedle zufolge gleichermaßen interessant. Der Expertenrat: Gezielt prüfen, wo sich ein Engagement lohnen kann.

Bessere Stimmung in Mexiko

„Wir mögen Mexiko, weil das Land von einer Wachstumserholung in den USA profitieren würde und sich der inländische Konsum sehr dynamisch entwickelt“, betont Selva. „Gleichzeitig haben die USA ihre Haltung zum nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA verändert und planen jetzt keine Aufkündigung der Partnerschaft mehr, sondern nur noch eine Neuverhandlung. Die bessere Stimmung habe den mexikanischen Aktien und dem Peso jüngst zu einer kräftigen Rally verholfen.

Indien: Regierung bleibt reformfreudig

Indien ist auf dem Schirm der Experten, weil die Regierung zu ihren Zusagen steht und Reformen strikt durchzieht. Die ambitionierte Demonetarisierung von Premierminister Narendra Modi, um Korruption und Schattenwirtschaft zu bekämpfen, sei Teil eines weitreichenderen Reformprogramms, schreibt Columbia Threadneedle-Aktienstratege Selva. „Ein Kernelement dieses Programms ist die für Juli geplante Einführung einer nationalen Güter- und Dienstleistungssteuer, die mindestens 15 verschiedene Steuern auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene ersetzen und so die Steuerhinterziehung eindämmen, die Steuerverwaltung schlanker machen und die Logistikkosten senken soll“. Darüber hinaus habe Modi die Infrastrukturausgaben erhöht und die Digitalisierung landesweit forciert.

Für den Anleger

Emerging Markets sind schon lange eine gute Beimischung für breit diversifizierte Portfolios. Anleger, die sich für ein gezieltes Engagement in den genannten zwei Ländern interessieren, können in einzelne Länder-ETFs investieren. Der db x-trackers MSCI Mexico Index UCITS ETF (DR) (WKN: DBX0ES) bildet die Wertentwicklung von mexikanischen Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung, die Anlegern weltweit zur Verfügung stehen, ab. Der Index wird in US-Dollar auf Tagesschlussbasis berechnet. Der ETF rentierte in diesem Jahr mit 15,19 Prozent, die Kosten belaufen sich auf 0,65 Prozent.

Für den indischen Aktienmarkt bietet sich der LYXOR MSCI INDIA UCITS ETF (WKN: LYX0BA) an. Gemäß der MSCI-Index-Methodologie strebt der Index eine 85-prozentige Marktabdeckung unter Berücksichtigung des Streubesitzes innerhalb jeder Branchengruppe im indischen Markt an. Der Wertzuwachs im laufenden Jahr ist ebenfalls zweistellig, pauschal werden jährlich Gebühren von 0,85 Prozent erhoben.

Weitere Artikel zum Thema sind Mexiko-ETF: Schnäppchen des Jahres? und Indien ist auf einem guten Weg.

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