Außergewöhnliche Probleme rufen nach unkonventionellen Maßnahmen. So könnte man die Reformversuche des indischen Premierministers zusammenfassen. Anleger sollten sich davon aber nicht verunsichern lassen. Indien bleibt auf Kurs.
„Als Narendra Modi 2014 zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, erwarteten Anleger weitreichende Wirtschaftsreformen von ihm. Auch wenn der Prozess langsamer voranschreitet als erwartet, bewegt sich Indien in die richtige Richtung“, schreibt Will Ballard, Head of Emerging Markets and Asia Pacific Equities bei Aviva Investors in einem aktuellen Marktkommentar.
Zwar sorge Modis Ankündigung, alle 500- und 1000-Rupien-Banknoten einzustampfen für Verunsicherung, doch könne sich der Schritt trotz kurzfristiger Rückschläge als richtig herausstellen. „Konsumorientierte Unternehmen, die in bar handeln, dürften kurzfristig einen starken Rückschlag erlitten haben, zusammen mit dem Immobiliensektor. Viele Immobiliengeschäfte in Indien basieren nach wie auf Bargeld und Anteile an börsennotierten Entwicklern sind am Tag nach der Ankündigung deutlich zurückgegangen, einige um bis zu 20 Prozent“, betont Ballard. Dennoch könnten die drastischen Maßnahmen dazu führen, Schattenwirtschaft und Korruption effektiv zu bekämpfen, so der Anlage-Experte.
Schlüssiges Gesamt-Konzept
Die Maßnahmen seien nach Ansicht von Ballard nämlich im Gesamtkontext zu verstehen. Neben der Bargeldreform treibt Indiens Regierung auch eine umfassende Steuerreform und eine Novellierung des Insolvenzrechts voran, mit dem Ziel, die Rückgewinnungsrate von Gläubigern im Falle einer Insolvenz zu steigern. Diese Quote falle in Indien derzeit selbst im Vergleich zu anderen Schwellenländern, wie beispielsweise China, deutlich geringer aus. Würde die Rückgewinnungsquote steigen, könnten Banken mehr Mittel in lukrativere Vehikel stecken – beispielsweise Kommunalanleihen. „Das neue Insolvenzsystem könnte dazu beitragen, dieses Projekt durch die Verankerung des Gläubigerschutzes im Gesetz zu unterstützen. Wenn Banken und andere Investoren aktivere Teilnehmer am entstehenden Kommunalanleihe-Markt werden, könnten die indischen Bundesstaaten Zugang zu einer neuen wertvollen Finanzierungsquelle erhalten“, bewertet Ballard und ordnet auch die anderen Maßnahmen Modis ein: „In diesem Zusammenhang wird die Logik der Demonetarisierung klar. Die Schwemme großer Scheine in das Finanzsystem hat ihre Gesamtkapitalbasis gestärkt und wird es den Banken ermöglichen, produktive Investitionen in die indische Wirtschaft zu fördern“, so der Indien-Kenner.
Indien-Investment mittels ETFs
Obwohl es in Indien zu Rückschlägen kommen kann, sollten sich Anleger die Chancen der größten Demokratie der Welt vor Augen führen. Wer passiv investieren möchte, kann mit demLYXOR MSCI INDIA UCITS ETF (WKN: LYX0BA) mit nur einem Instrument einen großen Schritt auf den indischen Aktienmarkt machen. Der ETF bündelt die 74 größten börsennotierten Unternehmen und berücksichtigt außerdem Dividenden. Aktuell sind 1,126 Milliarden Euro investiert. 2017 ging es bislang um 10,66 Prozent nach oben. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,85 Prozent.
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Autor Redaktion
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