War die Angst vor Populisten in Europa unbegründet? Portfoliomanager halten die Lage in der Eurozone für besser als es der Markt zeigt.
Die politischen Entscheidungen, die auf Europa in den nächsten Monaten zukommen, sind kein Grund zur Sorge, schreibt Igor de Maack, Portfoliomanager und Sprecher des Portfoliomanagements bei der französischen Fondsgesellschaft DNCA. „Wie schon 2016 haben die Finanzmärkte die politischen Ereignisse genau im Blick, doch möglicherweise wird deren Bedeutung überschätzt. Nach Spanien, Italien und Österreich haben soeben auch die Niederlande den Lockrufen des politischen und wirtschaftlichen Extremismus eine Absage erteilt. Die Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) von Mark Rutte hat die Wahl gewonnen und steht jetzt vor der Aufgabe, eine Koalition zu bilden. Auch wenn die Märkte im Hinblick auf die niederländische Wahl kaum besorgt waren, zeigt der Wahlausgang doch erneut, dass die antieuropäischen Thesen weit davon entfernt sind, mehrheitsfähig zu sein“, so de Maack in einem Marktkommentar. Obwohl die Europäische Union manchmal ineffizient sei und der Währungsraum seine Schwächen habe, profitierten am Ende doch alle Beteiligten Länder von der EU.
Europa: Gute Zahlen, beruhigende Wahlergebnisse
De Maack macht dies an konkreten Zahlen und der Erfahrung der vergangenen Jahre fest: Seit drei Jahren liege das BIP des Währungsraumes über dem langfristigen Potenzialwachstum von einem Prozent. Seit 2011 seien wir alle daran gewöhnt, dass die Eurozone beunruhigende und systemrelevante Schocks überstehen könne. Wenn nun auch die Wahlen in Frankreich keinen Sieg der Populisten brächten, „könnte die Eurozone bei den Anlegern wieder an Attraktivität zurückgewinnen“, so der Portfoliomanager.
Die Währungsunion in einem ETF
Investoren, die darauf spekulieren möchten, dass die europäischen Aktienmärkte in den kommenden Monaten befreit in neue Höhen steigen, können sich folgenden ETF einmal genauer ansehen: Der UBS ETF – MSCI EMU UCITS ETF (WKN: 633611) bildet 241 Large- und Mid-Cap-Titel aus der europäischen Währungsunion ab. Im laufenden Jahr gelang dem Index bereits eine Rendite von rund sechs Prozent. Aktuell sind 1,76 Milliarden Euro in den Fonds investiert.
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Autor Redaktion
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