Nach einem schwierigen Jahr 2021 hat sich der Ausblick auf das kommende für Aktien aus den Schwellenländern aufgehellt. Mit einem breit diversifizierten ETF auf Emerging Markets können Anleger noch immer lauernde Risiken reduzieren.
Die aktuellen Probleme der Schwellenländer lassen sich kurzerhand auf drei Punkte zusammenfassen: Normalisierung der Geldpolitik, Corona-Pandemie und die chinesische Wirtschaftspolitik! Potenzielle Zinserhöhungen bedeuten Gegenwind, was die Refinanzierungsfähigkeit der Emerging Markets (EMs) betrifft.
Die Corona-Krise hat in den meisten Schwellenländern bereits zu einer Erhöhung der Verschuldung geführt. Und die chinesische Führung sorgt mit ihrer rigiden Regulierung vor allem der Technologiebranche für eine unsichere Stimmung unter Investoren.
Positiver Ausblick auf Emerging Markets
Dennoch sind Experten der Ansicht, dass nach einem schwierigen Jahr 2021 der Ausblick auf das kommende für Aktien aus den EMs positiv ist. „Ein stärkeres globales Wachstum ist auch positiv für die Aktien aus den Schwellenländern, die sich im Allgemeinen besser entwickeln, wenn die Nachfrage nach Rohstoffen und Exportgütern hoch ist“, schreibt James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform bei Lazard Asset Management, im aktuellen EM-Outlook.
Steigende Rohstoffpreise würden sich positiv auf Lateinamerika auswirken. Dazu komme ein höhere Impfquote, von der auch die Emerging Markets in Europa profitieren würden. Im nächsten Jahr sei sogar zu erwarten, dass das Wachstum der Emerging Markets das Wachstum der USA übertreffe.
Zinserhöhungen bedeuten Gegenwind
Lazard EM-Experte Donald geht in seinem aktuellen Ausblick auch auf die Situation in China ein, wo staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zunehmen. Nach Maßnahmen gegen den Internetriesen Alibaba kündigten die Machthaber in Peking Untersuchungen und Geldstrafen für mehrere weitere bekannte Internetplattformen an. „Die Maßnahmen Chinas haben die Volatilität an den Aktienmärkten erhöht und chinesischen Aktien einen Dämpfer verpasst, wenngleich die übergroße Vertretung im MSCI EM Index es schwierig macht, sich komplett aus China zu verabschieden“, schreibt Donald. Außerdem habe China viele innovative und weltweit führende Unternehmen, in die sich viele Anleger ein Engagement wünschten.
Der Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF (WKN: A12GVR) bildet den Schwellenländerindex MSCI EM eins zu eins ab. Anleger können damit an der Wertentwicklung von über 1.400 Unternehmen aus 27 Schwellenländern teilhaben und mit der starken Diversifizierung einiges an Risiken herausnehmen. Eine Überprüfung des Depots auf sektorspezifische Gefahren, wie derzeit im chinesischen Tech-Bereich, erübrigt sich weitgehend. Knapp ein Drittel der Positionen werden von chinesischen Titeln gehalten. Taiwan, Südkorea und Indien folgen auf die Plätze. Im laufenden Jahr legte der ETF um sechs Prozent zu, die Kosten betragen 0,18 Prozent im Jahr.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
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