30. Januar 2018
Devisen-ETF: Wer taktiert, gewinnt

Devisen-ETF: Wer taktiert, gewinnt

Mit den Prognosen ist es so eine Sache. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Vorhersage ins Schwarze trifft, ist eher gering. Dennoch verzichtet kaum ein Unternehmen oder Analystenhaus auf einen Ausblick auf das künftige Geschäft oder diverse Kursstände. Der Euro/Dollar-Kurs ist ein schönes Beispiel dafür, dass die Realität ihren eigenen Gesetzen unterliegt, was eine Vorausschau extrem schwierig macht. So renommierte Häuser wie die Deutsche Bank oder Goldman Sachs sahen vor nicht allzu langer Zeit den Euro noch unter die Parität zum Dollar rutschen. Das Gegenteil aber ist der Fall: Seit der Trump-Wahl Ende 2016 gab der Außenwert des Greenback spürbar nach. Gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung wertete er seither etwa 14 Prozent ab. Gleich um sechs Prozent ist der Wert seit Mitte November gefallen. Gerade bei den Wechselkursen sind Prognosen unzuverlässig, da hier zahlreiche Einflussfaktoren eine Rolle spielen: Die Zinsdifferenz zwischen den einzelnen Ländern, das Gebaren der Notenbanken, Konjunkturdaten und politische Begleitkommentare und nicht zuletzt Spekulationen und Erwartungen der Finanzgemeinde. Ein äußerst nebulöses Umfeld!

Wechselkurs von zahlreichen Faktoren beeinflusst

Die deutlich stärkere Konjunktur in der Eurozone hat zuletzt Spekulationen aufkommen lassen, die Europäische Zentralbank könnte womöglich schon in diesem Jahr die Zinswende einläuten. EZB-Präsident Mario Draghi schloss am vergangenen Donnerstag eine erste Zinserhöhung zwar aus, doch mehr zu sagen, traute er sich nicht, was die Gerüchteküche wiederum zum Kochen brachte. Der Euro kletterte zeitweise bis auf das Mehrjahreshoch bei 1,2539 Dollar. Der US-Politik ist ein schwacher Dollar durchaus genehm, daher wird wenig bis gar nichts von den Offiziellen dagegen unternommen. Die Devisenmärkte nutzten diesen Freifahrtschein – sie verkauften Dollar und holten sich Euros.

Unterschiedliche Prognosen zum Euro/Dollar-Kurs

Für den Dollar-Wert sprechen aber doch das starke US-Wirtschaftswachstum und die zu erwartenden weiteren Leitzinsanhebungen in den USA, die den Zinsvorsprung zu Europa weiter vergrößern. Die Experten der Berenberg Bank sehen das Aufwärtspotenzial des Euro vor allem im ersten Halbjahr deshalb begrenzt, auch wegen der politischen Unsicherheit im Euroraum rund um die Wahl in Italien. In der zweiten Jahreshälfte aber dürfte die Geldpolitik der EZB auf den Schirm rücken und den Euro stärken. Je nach Anlagehorizont und eigener Analyse können taktisch geprägte Anleger am Devisenmarkt den Schwerpunkt ihres Investments selbst setzen. So bietet sich für Euro-Bullen der ETFS Short USD Long EUR (WKN: A1EK0W) an. Damit wären Anleger in den vergangenen zwölf Monaten gut gefahren, der Fonds rentierte in diesem Zeitraum mit 11,45 Prozent. Die guten fundamentalen Rahmendaten der USA spiegeln sich derzeit im Dollar-Kurs nicht wider. Anleger, die also den Dollar künftig vorne sehen, sei der ETFS Long USD Short EUR (WKN: A1EK0V) nahegelegt. Beide Produkte kommen auf eine Gesamtkostenquote von jeweils 0,39 Prozent im Jahr.

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Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Devisen-ETF: Euro im Aufwind

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