Bigtech Anfang 2024: Technologie besticht mit starken Quartalszahlen
Es wird spannend: Die Bigtech-Unternehmen geben Einblick in ihre Geschäftszahlen. Wie steht die Technologie-Branche derzeit da?
Mit Spannung werden in jeder Berichtssaison die Zahlen der großen Technologiekonzerne Apple, Alphabet, Amazon, Meta Platforms und Microsoft erwartet. Dabei kommt es im nachbörslichen Handel oft zu starken Ausschlägen, je nachdem, ob die vielen kurzfristig orientierten Händler die Zahlen eher positiv oder negativ aufnehmen. Aber auch für langfristig orientierte Anleger, die z.B. regelmäßig mit einem ETF-Sparplan sparen, können sich spannende Erkenntnisse ergeben. Die jüngst vorgelegten Zahlen bilden hier keine Ausnahme.
Bigtech-Unternehmen wachsen stabil
Während Tesla immer mehr wie ein gewöhnlicher Automobilhersteller wirkt und Nvidia noch keine Zahlen vorgelegt hat, konnten alle Big-Tech-Unternehmen mit Ausnahme von Apple zweistellige Wachstumsraten beim Umsatz erzielen. Gleichzeitig konnten sie ihre Profitabilität steigern. Spitzenreiter ist Meta Platforms mit einer operativen Marge von 41 Prozent in den letzten drei Monaten.
Tipp: Du interessierst dich für Bigtech? Hier sind etliche Tech-ETFs aufgelistet. Außerdem findest du eine Übersicht zu sämtlichen Themen-ETFs.
Das ist umso beeindruckender, als Mark Zuckerberg an seiner Vision vom Metaverse festhält und dafür einen Rekordverlust von 4,6 Milliarden US-Dollar in diesem Segment in Kauf nimmt. Demgegenüber zeigen die Optimierungen im Personalbereich und die Verbesserung des Operating Leverage bei allen Unternehmen Wirkung. Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die Märkte, die diese starke Entwicklung ermöglicht haben.
Big Tech besetzt die richtigen Märkte
Cloud: Amazon, Microsoft und Alphabet teilen sich nach jüngsten Schätzungen der Experten von Synergy Research 67 Prozent des weltweiten Marktes. Nachdem die letzten Quartale von Optimierungen auf Kundenseite geprägt waren, scheint die Talsohle bei allen drei Anbietern durchschritten zu sein und das Wachstum könnte wieder anziehen. Dafür spricht auch, dass das Thema Künstliche Intelligenz weiter an Bedeutung gewinnt.
Werbung: Meta Platforms und Alphabet sind die heimlichen Profiteure der westlichen Expansion von Shein und Temu. Die beiden chinesischen Anbieter investieren viel Geld in Marketing. Alphabet und Meta Platforms profitieren auch vom dritten Trend.
E-Commerce: Das Weihnachtsgeschäft war deutlich robuster als in der öffentlichen Wahrnehmung angenommen. Amazon verzeichnete im letzten Quartal in Nordamerika Rekordumsätze und operative Gewinne. Auch im internationalen Geschäft kehrte das Unternehmen in den drei Monaten in die Gewinnzone zurück.
Elektrogeräte: Für die Hersteller von Smartphones und anderen Elektrogeräten war es kein einfaches Jahr. Der Markt ist weitgehend gesättigt und die nächste technologische Plattform muss noch gefunden werden. Trotzdem gelang es Apple, Marktanteile zu gewinnen und die Zahl der aktiven Geräte im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent zu steigern.
Die Lehren für Anleger
Die Unternehmen zeigen weiterhin Quartal für Quartal ihre operative Stärke. Kleinere Schwächephasen oder übertriebene Marktreaktionen haben sich im Nachhinein immer wieder als Einstiegschancen erwiesen. Ohne die Technologie der großen US-Technologiekonzerne ist unser tägliches Leben kaum mehr vorstellbar. Um nicht wie die führenden Konzerne in den vergangenen Jahrzehnten zu enden, investieren diese Unternehmen massiv in Forschung und Entwicklung, in Partnerschaften und Übernahmen aufstrebende Wettbewerber und in Lobbyarbeit.
Natürlich sind auch diese Unternehmen von zentralen Produkten und Dienstleistungen abhängig, könnten eines Tages stärker reguliert werden oder Fehlentscheidungen treffen. Dennoch sollten Anleger auf diese robusten Unternehmen in ihren Depots nicht verzichten. Im iShares NASDAQ-100 UCITS ETF (WKN: A0F5UF) sind die fünf Unternehmen mit einer Gewichtung von 35,8 Prozent enthalten. Eine einfache Möglichkeit, von der weiteren positiven Entwicklung der digitalen Zukunftsmärkte zu profitieren.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.
Gespannt hatten die Märkte auf die Zahlen zur Inflation in den USA gewartet. Die Umsätze waren niedrig, Abwarten war angesagt, der Knoten sollte platzen.