2. Januar 2018

Aktiv oder Passiv? Was ist die beste Anlagephilosophie?

Kaum eine Frage wird in der institutionellen und privaten Vermögensverwaltung so intensiv diskutiert wie die nach der besseren Anlagephilosophie: Aktiv oder passiv? Da verwundert es nicht, dass die Diskussion sich jetzt auch in der neuen Welt der digitalen Vermögensverwalter fortsetzt. Wie kann der digitale Vermögensverwalter solidvest * hier punkten?

Aktiv oder Passiv – die Unterschiede

Doch, digital oder nicht – worum geht es bei Aktiv oder Passiv eigentlich? Aktives Asset Management beschreibt die Arbeit des klassischen Fondsmanagers, der sich mit jeder Aktie oder Anleihe in seinem Portfolio täglich intensiv beschäftigt und diese nach sorgfältiger Analyse kauft bzw. verkauft. Das Ziel ist eine Wertentwicklung über der des Gesamtmarktes zu erzielen. Beim passiven Investieren über börsengehandelte Indexfonds (ETFs) bildet der Fondsmanager die Entwicklung eines ganzen Marktes so ab, dass der Anleger in einem Wertpapier die Wertentwicklung des Index erhält.

Passive Investoren unterstellen, dass unterm Strich viele Unternehmen im Index sind, die sich gut entwickeln und insbesondere große Marktführer ihre Position verteidigen. Das funktioniert aber nur, wenn es auch ausreichend oder genügend aktive Investoren und Analysten gibt, die sich mit den Unternehmen beschäftigen. Denn sie überprüfen Unternehmen vor Ort, sammeln Marktdaten, analysieren und sorgen für eine korrekte Preisfindung. Aktive Investoren ermitteln so die produktivsten, innovativsten und aussichtsreichsten Firmen, um diese zu finanzieren.

Schwächen bei Indexinvestments

In den vergangenen zwanzig Jahren ist der Marktanteil von ETFs in den USA von unter 1 % auf etwa 30 % gestiegen. Dieser Trend hat sich seit der Finanzkrise ab 2009 weiter beschleunigt. Die Aktienindizes, insbesondere die amerikanischen, sind fast ununterbrochen gestiegen. Ein Umfeld, wie gemacht für ETFs, die jederzeit zu 100 % investiert sind und per definitionem dem Trend folgen. Per Konstruktion investieren die Indizes das Vermögen oft nach der Marktkapitalisierung von Unternehmen.

Deswegen wird in große Unternehmen unabhängig von den Geschäftsaussichten oder der Bewertung mehr Geld investiert als in kleine. Das führt auf längere Sicht zu einer enormen Konzentration der Gelder. Das eigentliche Ziel, eine breite Diversifizierung mittels Indexfonds zu erreichen, wird unter Umständen so konterkariert. Anleger in ETFs werden quasi zu einem Teil einer Herde.

Ein Beispiel für diesen Herdeneffekt ist die Deutsche Telekom. An ihrem Hochpunkt repräsentierte die Aktie gut ein Viertel vom DAX – also gemeinhin vom deutschen Aktienmarkt. Tragischerweise erhalten Fonds oftmals die größten Mittelzuflüsse, nachdem die Aktienmärkte gerade besonders stark gestiegen sind. Das führt dazu, dass Investoren nur allzu oft am Kurshoch einsteigen. Gewollt oder nicht, ETF-Investoren verhalten sich überwiegend prozyklisch. Das geht meist so lange gut, wie der Aufwärtstrend anhält, ist aber im Grunde ein Fahren mit Blick in den Rückspiegel. Langfristig denkende Investoren richten den Blick nach vorn. Gerade bei Marktrückgängen werden passive Anleger also kalt erwischt, weil sich ihr Fonds genauso nach unten bewegt wie der Index. Der aktive Manager kann seinen Aktienanteil verringern oder er kann von zyklischeren in defensivere Titel umschichten. Beides kann ein Indexfonds nicht.

Aktiv oder Passiv, von Selbstpflückern und Discounterschalen

Ein Beispiel aus der Erdbeerzeit bietet einen guten Vergleich beider Anlagephilosophien. Man kann eine Schale preisgünstiger Erdbeeren beim Discounter kaufen. Der geringe Preis und der oberflächliche Blick von außen in die Schale führt aber dazu, dass man immer eine mit kleinen, reifen, grünen und angeschlagenen Früchten – also immer einen Kompromiss kauft. Aktive Investoren kann man dagegen mit den fleißigeren Selbstpflückern vergleichen. Denn sie wählen die besten Erdbeeren aus.

Wir bei DJE durchkämmen und prüfen jeden Tag das Feld, um in der klassischen und nun auch in der digitalen Vermögensverwaltung soldivest die beste und stabilste Wertentwicklung zu erzielen. Am wichtigsten ist dabei, immer im Hinterkopf zu haben, dass jede Erdbeersaison irgendwann vorbei ist. Dann gibt es bei uns frische Kirschen. Und wenn die Kirschen noch nicht reif sind, muss man auch mal ein paar Wochen warten. Ganz klar, in der besten Erdbeerzeit tut es oft auch die Schale vom Discounter, aber denken Sie auch an den Tag danach, wenn Qualität zählt!