18. April 2023
Was diesen Goldminen-ETF besonders interessant macht

Goldminen-ETFs sind aus mehreren Gründen hochinteressant

Im vergangenen Jahr wurde die Goldminenindustrie durch hohe Kosten ausgebremst. Doch jetzt erscheinen Goldminen-ETFs aussichtsreich.

Börsennotierte Aktien des Goldminen-Genres hinkten dem Goldpreis seit dem Pandemieausbruch hinterher, verfügen mittlerweile aber über erhebliches Nachholpotenzial. Die Researchfirma Metals Focus meldete für2022 einen kräftigen Anstieg der durchschnittlichen Betriebskosten – den sogenannten All-In-Sustaining-Costs (AISC). Diese haben sich nämlich im vergangenen Jahr von 1.081 auf 1.276 Dollar pro Feinunze (+18,0 Prozent) erhöht.

Außerdem wurde das bisherige Rekordhoch von 1.116 Dollar aus dem Jahr 2012 um mehr als 14 Prozent übertroffen. Die vergangenen zwei Jahre waren wahrlich kein „Zuckerschlecken“ für die Branche. Zuerst führte die Pandemie zu massiven Lieferkettenproblemen und lockdown-bedingten Kostensteigerungen. Im Februar 2022 sorgte dann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zu explodierenden Preisen im Energiesektor. Aber auch wichtige Chemikalien sowie Sprengstoff haben die Kosten für die Goldförderung in die Höhe getrieben und auch bei den Lohnkosten schlugen massive Kostensteigerungen zu Buche.

Was Goldminen-ETFs interessant macht

Normalerweise werden Goldminenaktien in der Finanzwelt drei Eigenschaften nachgesagt. Erstens: Unternehmen dieses Sektors korrelieren stark positiv mit dem Goldpreis. Zweitens: Außerdem wird ihnen eine Hebelwirkung nachgesagt, die allerdings sowohl nach oben als auch nach unten wirken kann. Drittens: Aufgrund ihres defensiven Charakters und ihrer Eignung als Krisenschutz korrelieren sie mit ganz normalen Blue Chips kaum. In den vergangenen 24 Monaten waren diese vermeintlichen Gesetzmäßigkeiten allerdings außer Kraft gesetzt. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung dürfte vor allem der Umstand gewesen sein, dass die Betriebskosten innerhalb dieses Zeitraums deutlich stärker gestiegen sind als der Goldpreis. Dies lässt sich besonders gut am Goldminenindex NYSE Arca Gold BUGS ablesen, der seit April 2021 sieben Prozent an Wert verloren hat, während beim Goldpreis eine Verteuerung um 15 Prozent zu beobachten war. Dieser Index enthält aktuell 24 Goldminenunternehmen aus verschiedenen Ländern, von denen allein die drei am stärksten gewichteten Indexmitglieder Barrick Gold, Newmont und Franco-Nevada auf einen Indexanteil von fast 40 Prozent kommen.

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Goldminentitel sind Risikofaktoren ausgesetzt, die den Goldpreis gar nicht tangieren oder gar positiv beeinflussen können. Während zum Beispiel Streiks oder Naturkatastrophen die Goldproduktion und damit auch die Gewinnperspektiven eines Unternehmens belasten, erweist sich die daraus resultierende Verknappung des Goldangebots unter Umständen als Preistreiber für das gelbe Edelmetall. Dass solche Aktien erheblich stärkeren Kursschwankungen ausgesetzt sind, sollte daher niemanden überraschen. Goldminen-ETFs eignen sich daher besonders gut, um dank der Diversifikation auf mehrere Aktien das Risiko eines Einzelinvestments zu reduzieren. Auf folgende Aspekte sollten Investoren aber unbedingt achten. Zum einen sollte man ETFs mit physischer Replikation bevorzugen, schließlich spielt bei Goldmineninvestments meist das Schutzbedürfnis eine relativ wichtige Rolle. Außerdem sollten Anleger stets den Basisindex genau unter die Lupe nehmen, schließlich enthalten manche Branchenindizes vorwiegend Explorationsunternehmen, die gar keine Gewinne erwirtschaften.

Wichtig zu wissen

Wer einen Goldminen-ETFs kauft, benötigt zweifellos stärkere Nerven als ein Goldinvestor. Die Risikokennzahl Volatilität (Kursschwankungsintensität) zeigt dies eindrucksvoll auf. Während zum Beispiel der Lyxor NYSE Arca Gold BUGS ETF (WKN: ETF091) eine Ein-Jahres-Volatilität in Höhe von 34 Prozent aufweist, kommt Xetra-Gold (WKN: A0S9GB), ein physisch hinterlegter Gold-ETF auf einen Wert von lediglich elf Prozent. Grundsätzlich sollten Anleger Goldminenwerte als eine interessante Bereicherung des eigenen Portfolios betrachten, die von den langfristig positiven Perspektiven des Goldpreises zumindest indirekt profitieren.