Gold-ETFs oder Goldminen-Aktien – was glänzt am meisten?

Gold sorgt bei Menschen seit jeher für Begeisterung. Beim Investieren bieten sich etwa Gold-ETFs oder Goldminen-Aktien an. Was ist besser?

Gold, ein glänzendes und schwer verformbares Metall mit einem auffälligen gelben Farbton, hat die Menschheit seit der Antike fasziniert. Dieses seltene Element, das in Flüssen, Minen und sogar im interstellaren Staub gefunden wurde, hat in vielen Zivilisationen eine kulturelle, religiöse und wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Golds Beständigkeit gegen Korrosion und Tarnung, kombiniert mit seiner Seltenheit und Schönheit, hat es zu einem Symbol für Reichtum, Macht und Ewigkeit gemacht. Historisch gesehen wurde es nicht nur als Währung und Luxusartikel geschätzt, sondern auch als Mittel zur Bewahrung von Reichtum.

In unsicheren Zeiten schichten Anleger – privat oder institutionell – oft in Gold um. Gold ist aber nicht gleich Gold. Es gibt viele Arten, um von der Entwicklung des Edelmetalls zu profitieren. Die beliebtesten Varianten, neben dem physischen Kauf, sind Gold-ETFs und Goldminen-Aktien.

Vorteile von Gold-ETFs:

• Einfacher Zugang: Gold-ETFs ermöglichen Anlegern eine unkomplizierte Teilnahme an der Goldpreisentwicklung.
• Liquidität: Gold-ETFs können jederzeit während der Börsenöffnungszeiten gekauft und verkauft werden.
• Keine Lagerkosten: Anleger müssen sich keine Sorgen um die sichere Lagerung oder Versicherung von physischem Gold machen.

Nachteile von Gold-ETFs:

• Managementgebühren: Obwohl in der Regel niedriger als bei aktiv verwalteten Fonds, fallen bei Gold-ETFs dennoch jährliche Gebühren an.
• Kein physischer Besitz: Angesichts der Tatsache, dass es mehr Derivate auf Gold als tatsächliche Bestände gibt, sollte hier zu bedenken geben.
• Gegenparteirisiko: Insbesondere bei ETFs, die den Goldpreis über Derivate nachbilden, gibt es ein Risiko im Zusammenhang mit der Partei, die das Derivat ausgibt.

Die steuerliche Behandlung von ETFs kann je nach Land variieren und sich von der Besteuerung von physischem Gold unterscheiden. Einige Gold-ETFs haben möglicherweise nicht immer 100 Prozent ihrer Assets in physischem Gold gedeckt. Dies kann zu einem Diskrepanzrisiko führen, insbesondere in Zeiten starker Nachfrage.

Vorteile von Goldminen-Aktien:

• Hebelwirkung: Wenn der Goldpreis steigt, können Goldminen-Aktien aufgrund ihrer operativen Hebelwirkung überproportional profitieren.
• Einnahmen: Einige Goldminenunternehmen zahlen Dividenden.
• Potenzielle Mehrfachgewinne: Neben der Hebelwirkung auf den Goldpreis können Investoren auch von einer guten Unternehmensführung, Entdeckung neuer Vorkommen oder Effizienzsteigerungen profitieren.
• Einfacher Handel: Goldminen-Aktien können leicht über die Börse gekauft und verkauft werden.

Nachteile von Goldminen-Aktien:

• Operatives Risiko: Minenbetriebe können mit zahlreichen Risiken verbunden sein, wie zum Beispiel politischen Risiken, Betriebsunfällen oder höheren Produktionskosten.
• Unternehmensrisiko: Schlechtes Management, finanzielle Schwierigkeiten oder andere unternehmensspezifische Probleme können den Aktienkurs beeinflussen.
• Preisvolatilität: Goldminen-Aktien können volatiler sein als der Goldpreis selbst.

Wie Sie sich vielleicht denken werden, gibt es kein Richtig oder Falsch. Ob Sie in Gold-ETFs oder Goldminen-Aktien investieren sollten, hängt maßgeblich davon ab, ob Sie Ihre Anlage lediglich diversifizieren wollen oder zusätzlich zur Diversifikation eine potenzielle Ertragsquelle anstreben.

Über den Autor Kai Heinrich

Kai Heinrich, Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG