Die US-Notenbank Fed erhöht die Zinsen – die Wende ist eingeläutet
Nun ist es klar: Die Fed hebt das Zinsniveau an. Was macht das mit dem Aktienmarkt? Und kommt nun die Zinswende auch in Deutschland?
Der Chef der US-amerikanischen Notenbank (Fed), Jerome Powell, konnte einfach nicht mehr anders. Die Inflation ist auf schwindelerregende acht Prozent geklettert und die Rufe nach höheren Zinssätzen sind schon länger zu vernehmen. Und so hob die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an. Die neue Zinsspanne bewegt sich damit zwischen 0,25 und 0,50 Prozent. Es handelt sich übrigens um die erste Erhöhung seit Ende 2018 und das trotz Corona und Ukraine-Krieg. Doch die entgleitende Inflation ließ nach Einschätzung vieler Experten keine andere Möglichkeit zu, dennoch diesen Schritt zu gehen. Solche Schritte sind immer ein Drahtseilakt, denn einerseits will man die Inflation zurückdrängen, andererseits will man aber auch nicht die Konjunktur ausbremsen.
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Weitere Fed-Zinserhöhungen stehen an
Der Krieg werde „wahrscheinlich zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Inflation erzeugen“ und die Wirtschaft belasten, erklärte die Fed. Deshalb seien „anhaltende Erhöhungen des Leitzinses angemessen“, heißt es seitens der Notenbank weiter. Experten halten es daher für möglich, dass es in diesem Jahr insgesamt bis zu sieben Zinserhöhungen der Fed geben könnte, die den Leitzins auf dann 1,75 Prozent hieven würden – vorausgesetzt, dass die Federal Reserve bei jeder ihrer regulären Sitzungen den Leitzins um jeweils einen Viertelpunkt erhöhen würde. Das sind natürlich Regionen, von denen Sparer hierzulande nur träumen können. Zumal es bei der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit nicht nach einer Leitzinserhöhung aussieht. Die Zinswende ist aus deutscher Sicht zwar noch nicht konkret, wohl aber eingeläutet.
Die Auswirkungen auf die Börse
Die Börsen haben kaum auf den Zinsschritt der Amerikaner reagiert. Kein Wunder, schließlich dürfte der Überraschungseffekt nicht allzu groß gewesen sein. Und ein moderater Zinsanstieg muss der Stimmung an der Börse nicht unbedingt schaden. Außerdem ist das Zinsniveau historisch betrachtet immer noch sehr gering. Mach dir also keine Sorgen und bleib breit gestreut in ETFs investiert.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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