Die Uhr tickt – Luxusuhren versprechen gute Renditen
Einer Studie zufolge schlagen die Renditen von Luxusuhren die Wertentwicklung des US-Aktienmarktes. Wir beleuchten, woran das liegt und wie du mit ETFs in Luxusgüter investieren kannst.
Watchbox, einer der weltweit größten Verkäufer gebrauchter Uhren, und die Unternehmensberatung Boston Consulting haben im Rahmen ihrer von ihnen mitfinanzierten Marktforschung herausgefunden, dass die Preise für Luxusuhren seit 2018 jährlich im Durchschnitt um 20 Prozent gestiegen sind. Der Grund ist in erster Linie der Markt für gebrauchte Uhren. Während der Corona-Pandemie haben mehr Anlegerinnen und Anleger auf ein Investment in Luxusuhren gesetzt – und damit die Preise nach oben getrieben. Das neu entdeckte Hobby des Sammelns von hochwertigen Schweizer Uhren führte laut der Studie von Watchbox und Boston Consulting zu einer stärkeren Nachfrage auf dem Gebrauchtuhrenmarkt.
Luxusuhren: Gebrauchte auf dem Vormarsch
Wertanlagen wie Luxusgüter, Wein, Kunstgegenstände, Handtaschen oder Uhren eignen sich als Art der Geldanlage. 2022 wuchs der Gebrauchtuhrenmarkt auf 24 Milliarden US-Dollar. Der Markt für neue Uhren kam im gleichen Zeitraum auf 55 Milliarden US-Dollar. Das Wachstum soll jährlich um neun Prozent wachsen, wie Boston Consulting erwartet – bis auf 35 Milliarden US-Dollar in 2026. Das Beratungsunternehmen Luxeconsult prognostiziert sogar, dass der Markt für Gebrauchtuhren den der neuen bis 2033 überholen und bis dahin einen Wert von 85 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Trotz der guten Performance der gebrauchten Uhren, bleibt ein Investment in Aktien über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, attraktiver. Wer z. B. Ende 2008 Kapital in den S&P 500 anlegte und 2022 wieder ausstieg, machte eine jährliche Rendite von durchschnittlich 10,9 Prozent. Die Top 3 der Schweizer Uhrenmarken kamen dagegen auf weniger als zehn Prozent.
Mit einem Luxusgüter-ETF vom Wachstum profitieren
Nichtsdestotrotz eignen sich Luxusgüter für die Geldanlage. Sie zeigen sich recht inflationsresistent und auch eine schwache Konjunktur scheint ihnen nicht viel auszumachen. Laut Experten liegt das vor allem daran, dass die sehr liquide Mittel- und Oberschicht wächst – und diese gibt durchaus weiterhin bereitwillig viel Geld für Luxuswaren aus. Anlegerinnen und Anleger, die nicht direkt in eine teure Uhr oder eine Designer-Handtasche investieren wollen, können auch über einen entsprechenden ETF vom wachsenden Markt für Luxusgüter profitieren. Das ist z. B. mit dem Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF (WKN: A2H564) möglich. Der Fonds bildet Unternehmen ab, die Luxusgüter produzieren bzw. vertreiben oder die Luxus-Dienstleistungen anbieten, darunter LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE, Estée Lauder, Richemont und Tesla. Der synthetische Fonds hat aktuell eine Größe von mehr als 470 Millionen Euro, die Gesamtkostenquote liegt bei 0,25 Prozent. Seit seiner Auflage im Jahr 2018 konnte der ETF jährlich durchschnittlich 10,59 Prozent an Wert zulegen.
In Sachwerte investieren
Eine Geldanlage in Sachwerte wie Oldtimer, besondere Pflanzen und Tiere, Spirituosen und sogar Sneaker kann sich lohnen. Vor allem als zusätzlicher Baustein im Portfolio eignen sich Wertanlagen gut. Sammlerstücke bieten solide Renditechancen, allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger sich mit dem jeweiligen Sachwert gut auskennen und möglichst selbst Leidenschaft für die Wertanlage mitbringen. Seit Jahren werden Wertanlagen als Art des Investments beliebter. Grund dafür ist auch die Digitalisierung, die in den letzten Jahren dafür sorgte, dass Sammler Gegenstände mittlerweile weltweit kaufen und verkaufen können. Diese Entwicklung wird den Sammler-Markt in den kommenden Jahren weiterhin positiv beeinflussen.
Tipp: Hier findest du eine Übersicht zu sämtlichen Themen-ETFs.
Autor Jennifer Fizia
Jennifer Fizia schreibt als freie Mitarbeiterin für extraETF.com. Die gelernte Journalistin war bereits nach ihrem Studium freiberuflich für verschiedene Verlage und Unternehmen tätig. 2013 gründete sie das FinTech-Start-up Lendstar mit und arbeitete danach u.a. als Text-Chefin der Marketingabteilung eines Finanzdienstleisters.
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