26. Januar 2024
Das bewegt die Märkte

Das bewegt die Märkte

Wie wird das Anlagejahr 2024? Die Antwort hängt vermutlich eng damit zusammen, wie es mit der Inflation und den Leitzinsen weitergeht. Was für die weitere Entwicklung zu erwarten ist und welche Anlagestrategie die Aussichten auf einen Anlageerfolg erhöht.

Gegen Ende 2023 war das Phänomen wieder sehr gut zu beobachten. Aktien und Anleihen setzten mehr oder weniger zeitgleich zu einer dynamischen Kursrally an. Die Bewegung war allerdings weniger auf neue Fakten zurückzuführen. Angetrieben wurde der Schlussspurt an den Märkten vor allem von Spekulationen – in diesem Fall über baldige kräftige Leitzinssenkungen.

Die Kurse von Aktien und Anleihen bewegen sich nicht im luftleeren Raum. Rahmenbedingungen wie das allgemeine Zinsniveau und die Konjunktur spielen eine wichtige Rolle. Dabei ist der Blick von Investorinnen und Investoren in eine noch unbekannte Zukunft gerichtet. So sind es vor allem Erwartungen für die weitere Entwicklung, die kurzfristige Trends prägen. Stets steht die Frage im Raum, ob sich die bereits „eingepreisten“ Erwartungen wirklich erfüllen können, oder ob es Zeit für eine Neubewertung ist.

Was macht die Konjunktur?

Noch vor einem Jahr erschien den meisten eine Rezession in den USA unabwendbar. Doch sie blieb nicht nur aus, die US-Wirtschaft zeigte sich sogar erstaunlich robust. Das war ebenfalls ein Grund dafür, dass das Anlagejahr 2023 so positiv ausfiel. Wie geht es 2024 weiter? Vermutlich wird es zumindest zu einer Schwächung der weltgrößten Volkswirtschaft kommen. „Hierauf deuten jedenfalls einige Frühindikatoren hin“, stellt Arndt Kussmann fest, Leiter Investmentkommunikation bei der Quirin Privatbank und bei quirion.

Laut Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Oktober ist 2024 in den USA beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Plus von 1,5 Prozent zu erwarten – nach 2,1 Prozent im Jahr 2023. Das wäre zumindest eine weiche Landung. Für den Euroraum schätzt der IWF das Plus auf 1,2 Prozent, nach nur 0,7 Prozent im vergangenen Jahr. Das wäre ebenfalls eine eher schwache Entwicklung, aber der Trend würde immerhin nach oben zeigen.

Zinssenkungen im Fokus

Die Inflationsraten sind sowohl in den USA als auch in Europa schon deutlich gesunken. „Zeichnet sich in den USA die erwartet sanfte wirtschaftliche Abschwächung ab, ist dort eine erste Leitzinssenkung um die Jahresmitte wahrscheinlich“, erläutert Kussmann. „Bei einer stärkeren wirtschaftlichen Eintrübung könnte es schon früher so weit sein.“

Dass die Leitzinsen im Euroraum ebenfalls sinken werden, wenngleich wohl nicht so früh und so deutlich wie in den USA, gilt ebenfalls als wahrscheinlich. Investmentexperte Kussmann: „Bis zum Jahresende rechnen wir mit einer Senkung des Leitzinses von aktuell 4,5 auf 4 Prozent – vorausgesetzt, die Inflation nimmt bis dahin nicht wieder signifikant zu.“

Leitzinssenkungen sind im Prinzip Treibstoff für die Kurse an den Aktien- und an den Anleihemärkten. Allerdings: Die Notierungen sind in der Hoffnung darauf bereits ordentlich geklettert, das dürfte das Potenzial zumindest kurzfristig begrenzen. Frühere oder stärkere Zinssenkungen könnten zwar weitere positive Impulse geben. Doch sollten die bereits hoch gesteckten Erwartungen enttäuscht werden, könnte das zeitweise für Unruhe an den Börsen sorgen.

Das zeigte sich schon zum Jahresauftakt. Die europäischen Aktienmärkte reagierten erst einmal mit Kursverlusten, als EZB-Chefin Christine Lagarde durchblicken ließ, dass eine erste Senkung des Leitzinses erst im Sommer wahrscheinlich ist. Viele hatten auf einen früheren Zinsschritt gehofft.

Folgen für die Anlagestrategie

Der springende Punkt ist: Ganz oft kommt es anders als gedacht. Das gilt auch für die Kapitalmärkte: Auch dort kann niemand die Zukunft voraussehen. Deshalb bieten Prognosen und Einschätzungen zur künftigen Marktentwicklung allenfalls eine gewisse Orientierung, aber kein solides Fundament für die Anlagestrategie.  Der Versuch, sich selektiv in den vermeintlich „richtigen“ Aktien oder Märkten zu positionieren – und das am besten noch zum vermeintlich „optimalen“ Zeitpunkt – bleibt ein Glücksspiel mit sehr hohem Risiko.

Besser ist es, die Geldanlage systematisch anzugehen. Was man weiß: Langfristig und im Durchschnitt sind die weltweiten Aktienmärkte in der Vergangenheit immer gestiegen. Das liegt daran, dass durch ständige Innovationen und Produktivitätsfortschritte auch die Weltwirtschaft langfristig wächst.

Die digitale Vermögensverwaltung quirion setzt in ihrem globalen ETF-Portfolio ganz bewusst nicht auf Prognosen, sondern auf eine möglichst breite Streuung. Die Diversifikation erfolgt nach wissenschaftlichen Kriterien. Ziel ist, möglichst optimal vom langfristigen Wachstum der Märkte zu profitieren. Mit einer speziellen Kombination von ETFs sorgt quirion dafür, dass die Portfolios unter Rendite-Risiko-Aspekten möglichst robust aufgestellt sind. Dabei gibt es Varianten für jede Risikoneigung.

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