Philippinen-ETF: Das sind gute Argumente für den Tigerstaat
Gute Wirtschaftsdaten und ein gutes Umfeld für Finanzwerte, das sind Argumente für Aktien aus den Philippinen. Wir stellen einen geeigneten Philippinen-ETF vor.
Wenn es an den Märkten volatil zugeht, scheuen Anleger exotische Anlage-Regionen wie der Teufel das Weihwasser. Aber was, wenn es abseits der ausgetretenen Pfade gerade jetzt Chancen gibt? Die Experten der Deutschen Bank halten die philippinischen Aktienmärkte für interessant. Als Grund gilt die positive ökonomische Entwicklung. „Die Importe auf den Philippinen stiegen 2021 mit 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich stärker als die Exporte, die um 14,5 Prozent zulegten.
In der Folge wuchs das Außenhandelsdefizit auf ein Dreijahreshoch von umgerechnet 43,1 Milliarden US-Dollar. Die Wirtschaft des südostasiatischen Inselstaates meldete sich 2021 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5,6 Prozent schwungvoll aus der Corona-Krise zurück. Mehr als die Hälfte dieses Wachstums ist der wiedererstarkten inländischen Konsumnachfrage zuzuschreiben, die vornehmlich für das hohe Importwachstum verantwortlich zeichnet“, so Deutsche-Bank-Chefanlagestratege Ulrich Stephan.
Höhere Zinsen könnten Finanztitel treiben
Für Stockpicker eignen sich nach Ansicht der Experten vor allem Finanztitel aus den Philippinen. Der Grund liegt in der strikteren Geldpolitik der Notenbank. „Für 2022 geht die Regierung von einem weiteren Anstieg des Handelsbilanzdefizits aus, was den Druck auf den Philippinischen Peso erhöhen würde.Seit Juni 2021 hat die Landeswährung infolge des wachsenden Handelsdefizits sowie infolge höherer US-Anleiherenditen bereits rund fünf Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Um dem entgegenzuwirken, könnte die philippinische Notenbank im Jahresverlauf ihren Leitzins anheben“, so Stephan.
Philippinen-ETF hat etwas zu bieten
Eine derartige Strategie ist mit einem ETF zwar nicht eins zu eins umzusetzen, doch stammen immerhin rund 17 Prozent der Aktien im Xtrackers MSCI Philippines UCITS ETF (WKN: DBX0H9) aus dem Finanzsektor. Wichtigste Branchen im Index sind Immobilien und Industriewerte. Der ETF büßte 2022 bislang rund 1 Prozent an Wert ein. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,65 Prozent, was für exotische Märkte üblich ist.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
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