Indien hat sich in der Pandemie vom Saulus zum Paulus gemeistert. Experten sehen noch mehr Potenzial. Wir stellen einen Indien-ETF vor.
Als sich vor einigen Monaten Millionen Pilger im Ganges wuschen, schlugen die Epidemiologen angesichts der Pandemie die Hände vorm Gesicht zusammen. Und tatsächlich: Wochen später explodierten in Indien die Zahlen. Viele Menschen starben, Sauerstoff wurde auf dem Schwarzmarkt gehandelt und wer in Krankenhäusern überhaupt noch angenommen wurde, hatte großes Glück. Vielen blieb nur die Selbsttherapie und der Sauerstoff aus der rostigen Gasflasche. Doch glücklicherweise hat sich die Situation geändert – Indien blickt auf eine erfolgreiche Impf-Kampagne zurück.
Das sieht auch Ulrich Stephan, Kapitalmarktstratege der Deutschen Bank, so. „In den vergangenen Monaten wurden 1,07 Milliarden Impfdosen verabreicht. 77 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben bereits zumindest die Erstimpfung erhalten, die täglichen Neuinfektionen verharren bezogen auf die Gesamtbevölkerung mit knapp 15.000 auf niedrigem Niveau“, erklärt der Marktkenner und leitet auch positive Effekte für die Wirtschaft ab.
Indien: Hohe Impfquoten und gute Konjunkturdaten
„Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes stiegen im Oktober sowohl für die Industrie als auch für die Dienstleistungen deutlich an und weisen auf ein gutes viertes Quartal hin.Die Industrieproduktion wuchs bereits im dritten Quartal stärker als es der langfristige Trend hätte erwarten lassen; Exporte und Importe stiegen auf Rekordniveaus“, so Stephan.
Zwar sieht der Stratege den indischen Aktienmarkt im Vergleich zur asiatischen Konkurrenz bereits ambitioniert bewertet, jedoch könne das erwartete Wachstum im bestmöglichen Fall weiteres Potenzial freisetzen.
Ein Indien-ETF mit positiven Eckdaten
Um in Indien zu investieren bieten sich neben wenigen großen Einzelwerten und spezialisierten Fonds auch breit gestreute ETFs an. Der Xtrackers MSCI India Swap UCITS ETF (WKN: DBX0G0) ist Sparplanfähig und legte 2021 bereits um 34,2% zu. Die wichtigsten Branchen im Index sind das Finanzwesen (25,25%), Technologie (17,73%) und Energie (12,95%). Aktuell sind 84 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,75 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
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