23. Dezember 2021
ATX-ETF: Mit Volldampf aus dem Lockdown in Österreich

ATX-ETF: Mit Volldampf aus dem Lockdown in Österreich

In Österreich hat Corona besonders heftig zugeschlagen. Wien reagierte mit einem Shutdown, der ausgelaufen ist. Nun nimmt die Konjunktur endgültig Fahrt auf. Die Börse auch? Und können Anleger mit einem ATX-ETF teilhaben? 

Für ein relativ kleines Land in Europa hat Österreich in der letzten Zeit ziemlich viele Nachrichten produziert. Der ehemalige Regierungschef Sebastian Kurz musste nach Falschaussagevorwürfen zurücktreten, sein Nachfolger als Bundeskanzler Alexander Schallenberg schmiss nach nur zwei Monaten das Handtuch und machte den Weg frei für den ehemaligen Innenminister Karl Nehammer. Die konservative Regierungspartei ÖVP durchlebt turbulente Zeiten, die ihr nicht guttun. In Umfragen haben die Türkis-Schwarzen schon messbar Schaden genommen. Auch wird der Ruf nach Neuwahlen lauter. 

Fern jeglicher politischer Turbulenzen schlug die Corona-Pandemie in der Alpenrepublik besonders heftig zu. Angesichts der massiven vierten Corona-Welle und der hohen Belastung der Kliniken mit Corona-Patienten hatte die Regierung am 22. November einen allgemeinen Lockdown bis zum 11. Dezember verhängt. Die Gesundheitslage entspannte sich in dieser Zeit. Die landesweiten Ausgangsbeschränkungen für die Geimpften und Genesenen sind daher nahezu überall wieder vorbei. Doch es gilt weiterhin die Regel 2G, Ungeimpfte dürfen bis auf Weiteres ihr Zuhause nur für den Weg zur Arbeit, zur Erledigung von Einkäufen des täglichen Bedarfs oder zur Erholung verlassen. 

Hohe wirtschaftliche Einbußen

Nach Berechnungen der österreichischen Notenbank beliefen sich die wirtschaftlichen Einbußen in der ersten Woche dieses vierten Lockdowns auf 700 Mio. Euro. Im Vergleich zu den vorherigen Lockdowns ist dies zwar ein Rückgang, für die Wirtschaft war der erneute Stillstand aber ein weiterer Rückschlag. „Die kräftige Erholung im Frühjahr und Sommer 2021 dürfte im zweiten Halbjahr durch den neuerlichen Lockdown, den anhaltenden Lieferengpässen und hohen Rohstoffpreise gebremst werden“, erwartet das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung WIFO. Die Ökonomen gehen davon aus, dass die Wirtschaft im vierten Quartal 2021 schrumpft. 

Doch der Aufschwung sollte dadurch keinen Genickbruch erleiden, die Aussichten für die kleine Volkswirtschaft sind so schlecht nicht. „Wie schon in vergangenen Öffnungsphasen werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Aufhebung der Einschränkungen kräftig zunehmen“, prognostizierte das WIFO. Auch die Lieferengpässe dürften sich 2022 allmählich auflösen, wodurch Produktionshemmnisse wegfallen und geplante Investitionsvorhaben umgesetzt werden. „Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 wird die österreichische Wirtschaft auf einen kräftigen Wachstumskurs einschwenken“, ist das Institut überzeugt. Nach 4,1 Prozent im Jahr 2021 werde das BIP 2022 um 5,2 Prozent wachsen.

ATX-ETF mit Potenzial 

Die Wiener Börse hat die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise schon längst hinter sich gelassen. Der Leitindex ATX einschließlich Dividenden (ATX Total Return) ist in diesem Jahr – Lockdown hin oder her – unterm Strich um rund 40 Prozent gestiegen. Ungeachtet der starken Zuwächse ist der ATX von seinem Höchststand von rund 5.000 Punkten im Jahr 2007 aber noch immer weit entfernt.

Potenzial ist angesichts der wirtschaftlichen Tempoaufnahme also durchaus vorhanden. Anleger können mit dem Xtrackers ATX UCITS ETF (WKN: DBX0KJ) breit in den österreichischen Markt investieren. Im ATX ist ein Querschnitt der Wirtschaft, von Finanzen, über Energie, Immobilien bis zu Industriewerten, vertreten. Der ATX-ETF gewann im laufenden Jahr knapp 39 Prozent an Wert, die Gebühren betragen 0,25 Prozent. 

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