Afrika ist ein Kontinent „vor allem mit großen Chancen“. So hieß es jüngst während der „Start-up Night! Afrika 2018“ im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Dabei gaben sich deutsche und afrikanische digitale Start-ups ein Stelldichein. Es sollen Chancen sein, die über den Export von Elektroschrott, Gebrauchtwagen oder den Import von Seltenen Erden hinausgehen. Viele europäischen Unternehmen haben inzwischen den afrikanischen Kontinent für sich entdeckt. Volkswagen etwa hat im Januar in Ruanda „Mobility Solutions“ gegründet. Ruanda sei bestens geeignet für neue, vernetzte Mobilitätsdienste“, sagte Volkswagen-Manager Thomas Schäfer. VW will in der Region Car-Sharing und weitere Dienste rund um das Auto anbieten. Doch die Wolfsburger sind nicht allein: Vor allem die Telekom- und Digitalbranche sieht auf dem „Schwarzen Kontinent“ mit geschätzten 1,2 Milliarden Kunden ein riesiges Potenzial
Ruanda, Ghana und Nigeria im Blick
Auch der Vermögensverwalter T. Rowe Price sieht afrikanische Länder wieder auf der Investment-Landkarte. Zwei Beispiele: Experte Oliver Bell ist vor dem Hintergrund anziehender Ölpreise insbesondere optimistisch für Nigeria: „Steigende Ölpreise haben die wirtschaftliche Erholung des Landes angetrieben“, sagt Bell. Zugleich sieht er eine Verbesserung der Verbraucherdaten. Anlässlich einer Research-Reise habe er die positiven Signale mit eigenen Augen gesehen. Dies stärke seine Zuversicht, dass sich Nigeria in diesem Jahr erholen werde, betont Bell. Auch im Falle Ghanas kann der Portfoliomanager des Frontier Markets Equity Fund von T. Rowe Price nur Positives berichten: Während seines Besuchs habe er neues Vertrauen in das Potenzial des Landes gewonnen, so Bell. „Eine friedliche politische Situation hat auch die weiteren Aussichten verbessert. Die Regierung von Präsident Nana Akufo-Addo hat spürbare Fortschritte bei der Ausgabensenkung und der Erreichung der Haushaltsziele erzielt“, erklärt der Fondsmanager. Der Internationale Währungsfonds erwarte in diesem Jahr für Ghana ein BIP-Wachstum von 8,6 Prozent, was weit über den 3,4 Prozent der Region südlich der Sahara liege. Die Haupttreiber für diesen verbesserten Ausblick seien höhere Ölpreise und eine gestiegene Produktion, während der Abwärtstrend der Inflation zu einer Erholung der Inlandsnachfrage geführt habe, so Bell.
Große Chancen lauern
Anleger, die diesen Optimismus für Afrikas ökonomische Entwicklung teilen, können neben aktiv verwalteten Fonds, wie denen des Anbieters T. Rowe Price auch auf ETFs zurückgreifen. Der Lyxor Pan Africa UCITS ETF (WKN: LYX0V7) streut das Risiko, indem er breit in börsengehandelte Unternehmen investiert, die in Afrika gelistet oder überwiegend auf dort tätig sind. Der Index enthält 30 Werte aus den drei Zonen Nordafrika, Subsahara-Region und Südafrika. Für jede dieser Zonen werden die jeweils zehn größten Werte ausgewählt. In den vergangenen sechs Monaten rentierte der ETF mit gut vier Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,85 Prozent im Jahr.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.