23. September 2020

VIX – wie diese 3 Buchstaben Ihr Depot vor der zweiten Corona-Welle schützen können

Zuletzt liefen Vola-Indizes im Gleichschritt mit dem Aktienmarkt. Das ist höchst ungewöhnlich. Hält die Situation an? Und ist ein VIX-ETF jetzt sinnvoll?

In den vergangenen Wochen gab es an der Börse ein Kuriosum zu beobachten. In dieser Zeit zeigte sich ein ungewöhnlicher Verlauf von S&P 500 und VIX. Der VIX ist ein Index, der die implizite Volatilität des S&P 500 anhand von Index-Optionen misst. Die Indizes sind normalerweise negativ korreliert. Das bedeutet: Wenn die Aktienkurse steigen, sinkt in der Regel die Volatilität – und umgekehrt.

Der Grund dafür: „Aktienmarktanstiege erfolgen meist langsam und stetig, während Rückgänge oft abrupt und stark verlaufen. Die Volatilität ist also im Durchschnitt niedriger, wenn der S&P 500 steigt als wenn er sinkt“, so die Experten der DWS. 

Doch überraschenderweise bewegten sich der S&P 500 und der VIX seit Ende August in die gleiche Richtung. Ende August hat der S&P 500 allerdings einen neuen Höchststand erreicht, was Anleger einerseits dazu veranlasst habe, weiter auf steigende Notierungen zu spekulieren und andererseits sich gegen fallende Kurse abzusichern.

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VIX-ETF in der aktuellen Phase attraktiv

„Die höhere Nachfrage nach Optionen resultierte in höheren Optionsprämien, was sich in einer höheren impliziten Volatilität niederschlug“, so die Experten der DWS. Folglich waren Volatilitätsindizes und Aktienindizes positiv korreliert. Langfristig dürften beide Anlageklassen allerdings wieder negativ korreliert sein. Aktuell geben die Märkte nach und haben sich von den Höchstkursen verabschiedet. Die Zahl derjenigen Spekulanten, die auf steigende Kurse setzen möchten, dürfte abnehmen und damit auch die Optionsprämien wieder sinken.

Diese Ausgangslage macht Volatilitätsindizes wieder für Absicherungsgeschäfte attraktiv. Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen dürfte die Volatilität mittelfristig wieder zunehmen. Es könnte sich daher lohnen, in den nächsten Wochen zu vergleichsweise niedrigen Konditionen in einen Index wie den VIX einzusteigen.

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Die Pandemie treibt Volatilitäts-ETFs

Am effektivsten gelingt das für Privatanleger mit einem Instrument wie dem  Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF (WKN: LYX0PM). Der ETF variiert zwischen kurzfristigen und mittelfristigen VIX-Futures, um kosteneffizient zu arbeiten. 2020 legte der ETF um satte 90 Prozent zu. Das bedeutet: Anleger würden aktuell auf einem im langfristigen Vergleich höhren Niveau einsteigen. Dennoch muss man in die Überlegung einbeziehen, dass die implizierte Volatilität im Vergleich zu der Zeit vor dem Ausbruch der Pandemie noch immer rund doppelt so hoch ist – und möglicherweise dazu tendiert, jetzt wieder anzuziehen. Insofern besteht tatsächlich Wersteigerungspotenzial.

Anleger sollten jedoch bedenken, dass Volatilitäts-ETFs sehr komplexe Produkte sind. In der Regel bieten sie sich nur zur kurzfristigen, taktischen Beimischung an. Und auch nur dann, wenn man von einer zweiten heftigen Korrekturphase an den Märkten ausgeht.