30. Juli 2023
Halbleiter-ETF: Ein Produkt macht die gesamte Branche investierbar.

Update Halbleiter-ETF: So läuft es bei den Chipausrüstern ASML und TSMC

Die Halbleiterindustrie hatte es in jüngerer Vergangenheit nicht leicht. Lohnt nun der Einstieg mit einem Halbleiter-ETF?

Vor allem im zweiten Corona-Jahr stieg der Umsatz in der Halbleiter-Branche sprunghaft an. 2022 erwirtschaftete die Unternehmen einen Umsatz von 574,1 Milliarden US-Dollar. 2018, im Rekordjahr vor der Pandemie, waren es nur 468,8 Milliarden US-Dollar. In der Folge entwickelten sich auch viele Aktien der Branche positiv.

Mit dem VanEck Semiconductor UCITS ETF (WKN: A2QC5J) können Anleger kostengünstig in die Branche investieren. Seit der Auflegung des Halbleiter-ETF im Dezember 2020 hat der Halbleiter-ETF ein Plus von 54,98 Prozent erzielt.  Zuletzt schwächte sich die Nachfrage nach hochmodernen Chips ab, die beispielsweise in Prozessoren von Smartphones und Laptops zum Einsatz kommen. Viele Verbraucher haben sich während der Corona-Pandemie mit elektronischen Konsumgütern eingedeckt. Engpässe bestehen dagegen weiterhin bei ausgereiften Mainstream-Chips.

Tipp: Du möchtest in weitere Branchen und Themen investieren? Hier findest du eine Übersicht von „A“ wie Automation bis „W“ wie Windenergie

Halbleiter-ETF: Wer profitiert vom KI-Boom?

In den zurückliegenden Monaten profitierte der Halbleiter-ETF jedoch besonders vom Hype um generative künstliche Intelligenz. Nvidia, mit einer Gewichtung von 11,2 Prozent die größte Position im ETF, konnte im laufenden Jahr an der Heimatbörse Nasdaq um 210 Prozent zulegen. Andere ETF-Schwergewichte wie ASML und TSMC, auf deren Maschinen und Fertigungskapazitäten die Chips von Nvidia basieren, konnten dagegen deutlich weniger vom jüngsten KI-Boom profitieren. Wie hat sich das operative Geschäft dieser beiden Unternehmen im letzten Quartal entwickelt?

ASML meldete für das abgelaufene Quartal einen Nettoumsatz von 6,9 Milliarden Euro, was am oberen Ende der Unternehmensprognose liegt und einem starken Umsatzwachstum von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Bruttogewinnmarge für das Quartal lag bei 51,3 Prozent. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte ASML über einen Auftragsbestand von rund 38 Milliarden Euro.

Was passiert mit TSMC? Wie reagieren ETF-Anlegende?

Aufgrund von Verzögerungen bei der Produktionsbereitschaft kommt es bei den hochmodernen EUV-Anlagen zu zeitlichen Verschiebungen, die im bisherigen Jahresverlauf zu einem geringeren Umsatzwachstum als erwartet geführt haben. Im Bereich der DUV-Anlagen für weniger anspruchsvolle Anwendungen übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot. Aufgrund der gegenläufigen Effekte geht das Management nun von einem Umsatzwachstum von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Vor drei Monaten waren es noch fünf Prozentpunkte weniger. Angesichts der Einschätzung von ASML, dass sich die Erholung bei den Kunden eher in Richtung 2024 verschiebt, ist dies beeindruckend.

Die jüngsten Zahlen von TSMC bestätigen diese Einschätzung. Der Anteil am Umsatz der Chips mit Strukturbreiten von sieben Nanometern und darunter stieg von 51 auf 53 Prozent. Rückläufig war insbesondere der Umsatz mit Chips für Smartphones mit einem Umsatzanteil von 33 Prozent. Vor einem Jahr lag ihr Anteil noch bei 38 Prozent. Insgesamt ging der Umsatz aber konjunkturbedingt mit 13,7 Prozent recht deutlich zurück, die Zahl der ausgelieferten Wafer sank sogar um 23,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nur langsame Erholung in China – Prognose kassiert

Auch für das Gesamtjahr musste das Unternehmen trotz des jüngsten KI-Booms seine Umsatzprognose nach unten korrigieren. Statt eines Umsatzrückgangs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich rechnet TSMC nun mit einem Minus von rund zehn Prozent, da sich beispielsweise die Nachfrage in China langsamer erholt als erwartet. Entsprechend passt das Unternehmen auch die Investitionen an. Diese sollen am unteren Ende der erwarteten Spanne von 32 bis 36 Milliarden US-Dollar liegen.

Die Beispiele ASML und TSMC zeigen die Bedeutung kurzfristiger Schwankungen für die operative Entwicklung der Unternehmen. Beide Unternehmen profitieren grundsätzlich vom gleichen Megatrend, nämlich der fortschreitenden Digitalisierung. Für Anlegerinnen und Anleger, die von diesem Trend profitieren wollen, ohne sich in alle Details der Branche einarbeiten zu müssen, ist eine Investition in den ETF eine Empfehlung. Denn durch die breite Streuung des Investments auf verschiedene Unternehmen mit unterschiedlichen qualitativen und quantitativen Rahmenbedingungen gelingt ein diversifizierter Einstieg besonders gut.