5. Oktober 2022
Einfach in Bitcoin und Co. Investieren: Deutscher Robo-Advisor für Kryptowährungen kommt

So profitierst du mit einem ETF vom Megatrend Robotik

Tesla-Chef Elon Musk hat es wieder getan. Auf dem jüngsten AI Day seines Unternehmens versprach er der Menschheit die nächste Revolution. Er präsentierte einen humanoiden Roboter, der seiner Aussage nach in fünf oder zehn Jahren unglaublich sein wird. Mit einem ETF kannst auch du vom Megatrend Robotik profitieren.

Derartige Aussagen von Elon Musk sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Seit Jahren prophezeit er den jährlichen Durchbruch beim autonomen Fahren. Laut US-Regulierungsbehörden ist Tesla davon aber heute noch weit entfernt und erreicht nur Level 2. Die ersten Modelle von Mercedes sind bereits für Level 3 zugelassen und die Taxis von Waymo sind in ausgewählten Städten auf Level 4 unterwegs. Das macht Tesla nicht zum Vorreiter in diesem Bereich.

Warum Roboter aus unserem Alltag nicht wegzudenken sind

Dennoch hat Elon Musk in meinen Augen Recht, wenn er sagt, dass Roboter in der Zukunft der Menschheit eine große Rolle spielen werden. Die Industrieländer haben bereits jetzt mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zu kämpfen. Die demografische Entwicklung lässt vermuten, dass sich dies in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Erfindungen wie die Waschmaschine oder der Traktor haben viele Bereiche unseres Lebens, über die Industrie hinaus, produktiver gemacht. Das Ergebnis war immer eine Verbesserung des Wohlstands der Bevölkerung.

Gleichzeitig zeigten die Probleme der Lieferketten in den letzten Monaten, dass die Abhängigkeit von einzelnen Ländern als globale Werkbank schnell ihren Preis hat. Inflation oder Rezession werden die Unternehmen zudem dazu zwingen, ihre Prozesse zu optimieren und stärker zu automatisieren, um die Herstellungskosten zu senken.

Die Produzenten setzen bereits in hohem Maße auf Industrieroboter. Im Jahr 2021 wurde eine Rekordzahl von fast einer halben Million Robotern installiert. Marktführer ist der japanische Hersteller Fanuc. Darüber hinaus rückt die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter, die durch Cobots möglich wird, immer stärker in den Vordergrund. Bis 2026 sollen 10 Prozent des gesamten Industrieroboterumsatzes mit dieser Unterkategorie erzielt werden. Marktführer ist hier Teradyne mit seiner Sparte Universal Robots.

Zwei Robotik-ETFs

Deutsche Anleger können auf zwei ETF-Produkte für das Thema setzen:

  • iShares Automation & Robotics UCITS ETF (WKN: A2ANH0)
  • L&G ROBO Global Robotics an Automation UCITS ETF (WKN: A12DB1)

Im iShares-Produkt ist der IT-Anteil mit fast 70 Prozent des Gesamtportfolios sehr hoch. Zu den größten Positionen gehören Tech-Werte wie Snowflake, Workday und Autodesk. Diese Unternehmen bieten sicherlich spannende Zukunftsperspektiven, stehen für mich aber eher für die Digitalisierung. Für das Kernthema Robotik sehe ich den ETF nicht optimal geeignet. Zudem machen die USA mehr als die Hälfte der Gewichtung aus. In vielen Portfolios wird das Land sicherlich schon hoch gewichtet sein.

Daher finde ich den ETF von L&G spannender. Unter den Top 10 sind die Marktführer in der Robotik Fanuc und Teradyne vertreten. Softwareanbieter sind im ETF deutlich weniger vertreten und auch die USA haben nur einen Anteil von 43,6 Prozent. Allerdings ist der ETF mit laufenden Gebühren von 0,8 Prozent verbunden. Für ein passives Produkt ist das schon ein stolzer Preis.

Seit seiner Auflegung im Oktober 2014 hat der ETF von L&G eine ähnliche Rendite erzielt wie der iShares Core MSCI World UCITS ETF (WKN: A0RPWH). Allerdings war er wesentlich volatiler. Auf Phasen mit besserer Performance folgten deutlich schwächere Phasen. Die Schwäche der Technologiewerte im laufenden Jahr hat auch den ETF nicht verschont. Dies könnte jedoch eine gute Einstiegsmöglichkeit für interessierte Anleger bieten.