29. Mai 2017

Robo-Advisor Ginmon erhält Vermögensverwalter-Lizenz

Der Frankfurter Robo-Advisor Ginmon hat jetzt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung nach § 32 Kreditwesengesetz (KWG) erhalten. Bisher verfügte die digitale Vermögensverwaltung lediglich über eine Erlaubnis für Finanzanlagenvermittler nach §34f der Gewerbeordnung.

Während Robo-Advisor, welche über der Lizenz §34f der Gewerbeordnung verfügen, lediglich bestimmte Portfoliozusammensetzungen empfehlen dürfen und sich bei einer Depot-Umschichtung die Genehmigung der Anleger einholen müssen, so kann der Robo-Advisor mit Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung die Vermögensverwaltung seiner Klienten entsprechend der zuvor festgelegten Vorgaben vollständig übernehmen. Mit der BaFin-Lizenz unterliegen die Vermögensverwalter auch einer strengeren Aufsicht und Regulierung durch die BaFin.

Ginmon ist bereits der achte digitale Vermögensverwalter, der nun über eine solche Lizenz zur Portfolioverwaltung verfügt. Inzwischen sind bereits die Robo-Advisor Ayondo, Liqid, Minveo, Scalable Capital, Vaamo, Investify (Luxemburger Lizenz) und Whitebox der BaFin bzw. einer gleichwertigen Finanzaufsicht im EU-Ausland unterstellt. Darüber hinaus nutzen die Online-Vermögensverwalter Quirion (Quirin-Bank) und solidinvest (DJE Capital) die Lizenz der Muttergesellschaft. Mit der Lizenz zur Portfolioverwaltung wollen sich die Robo-Advisor aufsichtsrechtlich absichern. Der Hintergrund: Immer mehr klassische Vermögensverwalter beklagten in den vergangenen Monaten, dass sich mit den neuen FinTechs Vermögensverwalter etablierten mit geringeren finanzaufsichtlichen Auflagen. Das führe zu unfairem Wettbewerb und rechtlichen Grauzonen. Gefordert wurden daher gleiche Spielregeln für alle. Die BaFin stellte daraufhin klar, dass jeder Robo-Advisor, welcher die Anleger nicht nur einmalig berät sondern Anlagevermögen kontinuierlich verwaltet, eine BaFin-Lizenz besitzen muss.

„Ginmon hat derzeit eine Wachstumsrate von monatlich 30 Prozent und gehört damit zu einem der am schnellsten wachsenden Finanzdienstleistungsinstitute. Um sicherzustellen, dass die Weichen für die Zukunft gestellt sind gehört die Erschließung neuer Märkte und der Erhalt neuer Lizenzen zu unserem Tagesgeschäft“, so Lars Reiner, Gründer des FinTech-Unternehmens gimnon, zur neu erhaltenen BaFin-Lizenz.

Autor Uwe Görler

Uwe Görler
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.

Weitere interessante Artikel zum Thema

Der Frankfurter digitale Vermögensverwalter Ginmon hat seine bisher größte Finanzierungsrunde abgeschlossen, wie das Fintech bekanntgab.
Laut Ginmon positioniert das neu integrierte Feature im Algorithmus Transaktionen so, dass Anleger ihren jährlichen Steuerfreibetrag optimal ausnutzen können.
Der Anlage-Algorithmus „apeiron” soll dafür Sorge tragen, dass Anleger das Maximum an Steuern einsparen.
Ginmon geht neue Wege.
  • Thomas Brummer
  • |
  • 9. November 2018

Ginmon steigt auf Fixkostenmodell um

Der Robo-Advisor-Anbieter Ginmon wird zum 1. Januar 2019 auf ein Fixkostenmodell umsteigen. Bisher schlüsseln sich für Ginmon-Kunden die Gebühren nach drei Säulen auf: 0,39 Prozent Grundgebühr, 0,24 Prozent durchschnittliche ETF-Kosten und eine zehnprozentige Erfolgsbeteiligung für den...