Deutlicher Einbruch bei ETF-Mittelzuflüssen in Europa
Die globale ETP-Branche verbuchte im August weitere 30 Milliarden US-Dollar an Mittelzuflüssen nach 39 Milliarden US-Dollar im Vormonat. Damit verwaltet die ETP-Branche per Ende August ein Vermögen von rund 3,3 Billionen US-Dollar, ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber August. Das ergibt sich aus dem Europe Monthly ETF Market Review von Deutsche Bank Markets Research.
Regional betrachtet konnten, wie schon im Vormonat, vor allem die in den USA gelisteten ETPs deutliche Mittelzuflüsse verbuchen. Ihnen flossen im September weitere 18 Milliarden US-Dollar zu nach 27,52 Milliarden US-Dollar im August. Auf Interesse der Investoren stießen auch ETPs im asiatisch-pazifischen Raum. Ihnen flossen 9,7 Milliarden US-Dollar zu. Im August waren es 5,2 Milliarden US-Dollar. Auch in Europa gelistete ETFs konnten zulegen, wenngleich die Mittelzuflüsse mit 2,3 Milliarden US-Dollar deutlich niedriger ausfielen als im August (+6,6 Milliarden US-Dollar)
Die größten Gewinner waren wir schon im August erneut die Aktien-ETFs mit plus 20 Milliarden US-Dollar. Aber auch Renten ETFS verzeichneten erneut einen starken Monat. Ihnen flossen 9,1 Milliarden Euro zu. Auch Rohstoff-ETC verbuchten erneut Zuflüsse in Höhe von 855 Millionen US-Dollar.
Europäischer ETF-Markt: Mittelzuflüsse und – abflüsse
Aktien
Im September konnten Aktien-ETFs weitere Mittelzuflüsse verbuchen. Sie betrugen jedoch nur 369 Millionen Euro und waren damit deutlich niedriger als im August (+2,2 Milliarden Euro). Der positive Trend bei ETFs auf globale Schwellenländer-Indizes setzte sich auch im August fort. Sie verbuchten Kapitalzuflüsse in Höhe von 580 Millionen Euro, blieben damit aber deutlich unter den Zuflüssen im August (+1,2 Milliarden Euro). Mittelzuflüsse konnten auch Sektor-ETFs verzeichnen, hingegen zogen Investoren aus Strategie-ETFs Kapital ab. Im August verzeichnete diese Kategorie noch einen positiven Cash-Flow. ETFs auf Aktien der Industrieländer konnten den negativen Trend der Vormonate vorerst stoppen. Sie verbuchten nur noch leichte Abflüsse von 8 Millionen Euro. Allerdings summieren sich die Abflüsse auf Jahressicht auf 10 Milliarden Euro. Während Investoren vor allem aus ETFs auf japanische Aktien Kapital abzogen (-972 Millionen Euro), konnten ETFs auf globale Aktienindizes Mittelzuflüsse von 404 Millionen verbuchen.
Renten
Renten-ETFs konnten den positiven Trend der vergangenen Monate weiter fortsetzen. So flossen dieser Kategorie im September weitere 1,1 Milliarden Euro zu. Die Zuflüsse waren je doch nur noch halb so groß wie im August. Den größten positiven Cash Flow erzielten erneut ETFs auf Unternehmensanleihen (+ 1 Milliarde Euro). Jedoch gingen die Zuflüsse im Vergleich zum August 30 Prozent zurück.
ETFs auf Staatsanleihen mussten einen noch deutlicheren Rückgang verbuchen. Nach 1,1 Milliarden Euro im August flossen dieser Kategorie 487 Millionen Euro zu, ein Rückgang von über 50 Prozent.
Rohstoffe
Auch Rohstoff-ETPs konnten ihren positiven Trend fortsetzen. Mit 578 Millionen Euro frischem Kapital fielen die Zuflüsse jedoch nur halb so groß aus wie im August. Den Hauptanteil an dem positiven Cash Flow erzielten Gold-ETCs mit 545 Millionen Euro.
Beliebteste Indizes
Beliebteste Basiswerte bei den Aktien-ETFs waren erneut der S&P 500 sowie der MSCI Emerging Markets. Bei den Renten-ETFs waren es vor allem Emerging Markets Bond Indices.
Autor Uwe Görler
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.