24. April 2023
Mit diesen ETFs investieren wie der norwegische Staatsfonds

Norwegischer Staatsfonds mit riesigem Gewinn im ersten Quartal

Der norwegische Staatsfonds fährt im ersten Quartal ein Plus von 84 Milliarden Dollar ein. Er sollte ein Vorbild für die deutsche Aktienrente sein. 

Die Regierung Norwegens sorgt mit ihrem Government Pension Fund Global verantwortungsbewusst für ihre Bürgerinnen und Bürger vor. Und das gelingt ihr offenbar sehr gut. Im ersten Quartal 2023 erzielte das Portfolio einen Gewinn von umgerechnet 84 Milliarden US-Dollar. Dabei lag die Rendite des insgesamt 1,4 Billionen Dollar schweren Portfolios bei 5,9 Prozent. Damit konnte der Fonds einen  Teil des Verlust aus dem Vorjahresquartal von 152 Milliarden Euro bereits wieder kompensieren. Würde man das Ergebnis von 84 Milliarden Dollar (76,4 Milliarden Euro) auf die Bevölkerung von 5,5 Millionen Personen verteilen, bekäme jede Norwegerin und jeder Norweger 15.000 Dollar bzw. 13.684 Euro.

Der Fonds dient dazu, den norwegischen Wohlfahrtsstaat für zukünftige Generationen zu finanzieren, ein Vorbild für die ganze Welt und auch ein Beispiel dafür, dass sich die Investition in Kapitalmärkte langfristig rentiert. Auch mit ETFs lässt sich die Strategie des norwegischen Staatsfonds einfach nachbilden. Doch das sehen offenbar längst nicht alle so. Der Fonds scheint buchstäblich zum Politikum geworden zu sein.

Tipp: Hier gelangst du zu unserem ausführlichen Wissensbeitrag zum norwegischen Staatsfonds.

Norwegischer Staatsfonds als Vorbild

Der norwegische Staatsfonds sollte eigentlich ein Vorbild für die deutsche Aktienrente sein. Stattdessen wird diese von linksgerichteten Politkern malträtiert. Am prominentesten twitterte Andreas Audretsch, Fraktionsvize der Grünen, Ende Januar nach der Vorstellung des Konzepts durch Finanzminister Christian Lindner dazu: „Klar ist: Wir Grüne werden die Renten von Millionen Menschen in Deutschland nicht durch Spekulationen am Aktienmarkt in Gefahr bringen.“ Daran sehen wir noch immer, wie gering finanzielle Bildung in Deutschland ist. Dabei war der norwegische Staatsfonds bisher eine einzigartige Erfolgsgeschichte.

Seit Auflage im Jahr 1998 ist das Vermögen des norwegischen Staatsfonds auf mehr als 14 Billionen Norwegische Kronen angewachsen, was umgerechnet rund 1,25 Billionen Euro entspricht. Die jährliche Durchschnittsrendite von etwa sechs Prozent seit 1998 hat mit Spekulation nur wenig zu tun. Im Peak Oil-Zeitalter, das irgendwann zum Versiegen der Erlösquellen des schwarzen Goldes führen könnte, möchte Norwegen gut gerüstet sein.

Bis zu 70 Prozent dürfen in Aktien investiert werden, bis zu 30 Prozent des Fonds können in festverzinsliche Anlagen angelegt werden und bis zu 7 Prozent dürfen in Immobilienbeteiligungen verwendet werden. Ende 2022 war der Fonds zu 69,8 Prozent in Aktien, zu 27,5 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere, zu 2,7 Prozent in nicht börsennotierte Immobilien und zu 0,1 Prozent in Infrastruktur für erneuerbare Energien investiert. Jährlich dürfen nur maximal 3 Prozent aus dem Staatsfonds für den norwegischen Staatshaushalt entnommen werden. Damit soll die Substanz sowie ein jährlicher Vermögenszuwachs gewahrt bleiben. Bereits ein Fünftel der norwegischen Staatseinnahmen stammen aus dem Staatsfonds. Man kann nur erahnen, welche Summe für Deutschland notwendig wäre, um diesen Anteil am Haushalt abdecken zu können.

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Der Fonds hält derzeit eine Beteiligung an mehr als 9.200 Firmen weltweit. Zu den größten Einzelpositionen gehören Apple, Microsoft, Alphabet, Nestlé, Shell, Amazon, Roche, Taiwan Semiconductor, Novo Nordisk, ASML Holding u.v.m. Im Durchschnitt hält der Fonds rund 1,5 Prozent aller weltweit börsennotierten Unternehmen.

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