Lyxor optimiert Produktpalette - erste Fusionen und Fondsschließungen
Mit einem Bündel an Maßnahmen will Lyxor seine ETF-Produktpalette optimieren, um seine Stellung am Markt zu festigen und auszubauen. „Der stark wachsende ETF-Markt ging mit der Erschließung neuer Kundensegmente und veränderten Ansprüchen einher“, sagte Arnaud Llinas, Head of ETF und Indexing bei Lyxor. „Darauf wollen wir mit der Verbesserung unseres Angebots reagieren.“ Neben der Umstellung auf SICAV-Fonds und der Verbesserung der Liquidität kommt es dabei auch zu Fondsschließungen. Geschlossen werden dabei solche ETFs, die nach mindestens zwei Jahren kein ausreichendes Anlegerinteresse mehr verzeichnen und ein verwaltetes Vermögen von weniger als zehn Millionen Euro aufweisen. Details, welche ETFs davon betroffen sind, wurden nun bekannt.
Bereits im September hat Lyxor damit begonnen, bisher als FCPs (Fonds Commun de Placement) strukturierte ETFs in luxemburgische oder französische SCIAVs zu überführen. Die Umstellung erfolgt vor dem Hintergrund, dass SCIAVs aus steuerlichen und bilanziellen Gründen um einiges unkomplizierter sind und daher vermehrt von Vermögensverwaltern nachgefragt werden. „Bis Ende 2018 werden wir die Komplexität für alle Anleger deutlich verringert haben“, sagte Llinas. Im Rahmen dieser Überführung werden per 23. November 2017 nachfolgende ETF miteinander verschmolzen. Hierbei kommt es zu einer Überführung von der SICAV (Société d’Investissement à Capital Variable) französischen Rechts Multi Units France in eine SICAV luxemburgischen Rechts Multi Units Luxembourg.
Eine weitere Neuerung zielt auf die Verbesserung der Liquidität. Bisher hatte Lyxor für unterschiedliche Währungen verschiedene Anteilsklassen aufgelegt. Diese Anteilsklassen notierten separat an verschiedenen Börsen und waren untereinander nicht fungibel. An
leger, die Anteile am Sekundärmarkt erwarben, konnten somit nicht von den Größen- und Liquiditätsvorteilen der Hauptanteilsklasse profitieren. Zudem mangelte es an Flexibilität, um Anteile überverschiedenen Börsen hinweg zu handeln. „Um die Liquidität zu verbessern und den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern, legen wir nun Anteilsklassen von ETFs innerhalb der Hauptanteilsklassen zusammen“, erklärte Llinas. „So können wir die Liquidität in der Hauptanteilsklasse bündeln, was dazu beiträgt, die Liquidität für den Anleger zu erhöhen und die Spreads zu verringern.“ Bei sechs ETFs ist dieses Verfahren bereits erfolgreich umgesetzt worden. Weitere Umstellungen sollen in den kommenden Monaten folgen.
Autor Uwe Görler
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.