Konjunkturaktien: Die Dauerbrenner-Branchen für dein Depot
Nach der langwierigen Korrektur 2022 zeigen viele Aktienmärkte nun wieder Stärke. Konjunkturaktien könnten sich einmal mehr als Dauerbrenner erweisen.
Die jüngst zurückgewonnene Stärkte könnte ein guter Indikator sein, dass auf längere Sicht weitere Kurssteigerungen möglich sind. Dabei werden einige wichtige Branchen den Aufschwung besonders prägen und davon profitieren. Das sind vor allem Technologie, Gesundheit und Industrie.
Technologie: hohe Margen und stark wachsende Umsätze bei Konjunkturaktien
Technologie-Innovationen stehen bei der klaren Mehrheit der weltweit von der Researchfirma Morning Consult und IBM befragten Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung. Fast 80 Prozent wollen demnach demnächst verstärkt in IT-Lösungen investieren. Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und Cyber Security sind dabei die wesentlichen Themen.
Wir sehen vier gute Gründe, warum der Technologie-Sektor weiter überproportional wachsen wird:
Technologie ist ein wichtiger Stellhebel für weitere Produktivitätssteigerungen in der gesamten Wirtschaft.
Unternehmen müssen mehr denn je in IT investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Branche erwirtschaftet hohe Margen mit einer hohen Umsatz- und Gewinnstabilität.
Viele Firmen folgen Geschäftsmodellen, die vor Konkurrenz gut geschützt sind („Burggraben“).
Health Care: konjunkturunabhängig und gut geschützt
Wir gehen davon aus, dass sich Aufwärtstrend bei den Healthcare-Unternehmen aus drei Gründen fortsetzen wird:
Laut OECD haben sich die Ausgaben pro Bürger in den Industrienationen in den vergangenen vier Jahrzehnten etwa versechsfacht. In den Vereinigten Staaten stiegen sie etwa von 2.000 auf 12.000 US-Dollar. Der demografische Wandel und der wachsende Wohlstand in Schwellenländern lassen diese Gesundheitsausgaben und damit die Umsätze im Healthcare-Sektor strukturell weiter steigen.
Healthcare-Unternehmen verbinden konjunkturunabhängige Erträge mit stabilen Wachstumsraten und einer hohen Innovationskraft.
Hohe Eintrittsbarrieren wie Patente, hohes Startkapital und strenge Regulierung schützen die Margen der Unternehmen. Das führt zu dauerhaft hohen Gewinnen.
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Industrie: neue Lieferketten und modernere Infrastruktur
Die Weltwirtschaft ist im Wandel. Wir sehen ebenfalls drei gute Gründe, warum der Industriesektor davon überproportional profitieren dürfte:
Die Neuorganisation von Lieferketten und die dank enger Arbeitsmärkte notwendige Automatisierung vieler Prozesse führen zu hohen Investitionen.
Die teils marode Infrastruktur in den Industrieländern muss modernisiert und ein größeres Wohnraumangebot muss geschaffen werden. Beides führt zu Umsatzpotenzial für die Industrie. Auch dadurch steigt die Nachfrage vor allem nach Industriemetallen strukturell.
Die Branche wird mit hohen staatlichen Förderungen bedacht. Beispiele sind der Chips Act und das US-Infrastrukturprogramm sowie der Green Deal der Europäischen Union. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Gewinne aus.
Plus Rohstoffe
Im Sog der Industrietrends sehen wir zudem Potenzial bei Rohstoffaktien, auch wenn diese im Jahr 2023 enttäuscht haben. Ohne Rohstoffe kann keine der genannten Branchen ihre Produkte herstellen oder ihre Lösungen umsetzen.
Über den Autor Mirko Kohlbrecher
Mirko Kohlbrecher ist Investmentstratege bei der Spiekermann & CO AG in Osnabrück
Autor Redaktion
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