Fondsmanager vs. ETFs: Womit haben Anleger mehr Erfolg?
Viele Anlegerinnen und Anleger fragen sich, ob ihnen ein ETF oder ein aktiv gemanagter Aktienfonds größere Erfolge bringt. Untersuchungen sprechen gegen Fondsmanager.
Unter anderem untersuchen auch die Indexentwickler von S&P Dow Jones regelmäßig, wie aktive Fonds anhand der Kriterien des S&P Indices versus Active (SPIVA) Europe Scorecard abschneiden. Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass das erste Halbjahr 2023 war für aktive Fonds herausfordernd war. In 22 Kategorien untersuchten die S&P Dow Jones Analysten, wie viele Fondsmanager den jeweiligen Vergleichsindex schlagen konnten.
Wenig Erfolg für Fondsmanager
Das Ergebnis dürfte weder Fondsmanager noch deren Kunden erfreuen: Im ersten Halbjahr 2023 blieben bei einem Viertel der 22 Kategorien mehr als 90 Prozent der aktiven Fonds hinter der Benchmark zurück. Und auch auf Sicht von zehn Jahren gibt es keine guten Nachrichten: Über diesen Zeitraum verfehlen aktiv gemanagte Fonds bei über der Hälfte der Kategorien die Benchmark.
Die größte der 22 Kategorien ist die der größten Aktiengesellschaften in den USA, auch US large caps genannt. In der SPIVA-Auswertung für 2022 zeigte sich, dass 51 Prozent der gemanagten Fonds in dieser Kategorie sich schlechter als der Markt entwickelten. Benchmark war hierbei der S&P 500. Dazu sei erwähnt: 2022 war ein gutes Jahr für Fondsmanager dieser Kategorie – in den vorherigen Jahren schnitten aktiv gemanagte Fonds noch schlechter ab.
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Natürlich gibt es immer wieder Fälle, in denen Fondsmanager einen Index deutlich schlagen. Das ist jedoch die Ausnahme. Das zeigen auch Daten der Ratingagentur Morningstar für den europäischen Aktienmarkt: Von 100 Fondsmanagern, die ihren Index in einem von fünf Jahren schlagen, schaffen das weniger als 20 auch noch in zwei von fünf Jahren. Und laut der Morningstar-Daten gelingt das sogar keinem einzigen Fondsmanager in fünf aufeinander folgenden Jahren.
Deshalb sollten Anleger auf ETFs setzen
Wie also können Anlegerinnen und Anleger von steigenden Indizes profitieren? Indem sie sich mit ETFs befassen. Diverse Untersuchungen zeigen, dass ETFs langfristig erfolgreicher sind als aktiv gemanagte Aktienfonds. Anlegerinnen und Anleger, die auf ETFs setzen, haben also eine höhere Chance auf eine starke Rendite.
Das liegt nicht nur daran, dass sie sich Gebühren sparen, die bei aktiv gemanagten Fonds anfallen – schließlich möchte ein Fondsmanager auch bezahlt werden. So schrumpft eine mögliche Rendite zum Teil deutlich zusammen – denn zu den Gebühren für das aktive Management kommen Ausgabeaufschläge. Hinzu kommt die simple Tatsache, dass ETFs einen Index abbilden – steigt also der Index, steigt auch der Wert des ETFs und andersrum. Für Anlegerinnen und Anleger ist dadurch sehr einfach nachvollziehbar, was gerade mit ihrer Geldanlage passiert. Wer auf Fondsmanager baut, hat diesen Überblick nicht so schnell und einfach.
Das könnten die meisten Anleger sicher verkraften – wenn aktiv gemanagte Fonds eine deutliche Überrendite erzielen und die Performance von ETFs schlagen würden. Da dem jedoch nicht so ist, können sich Anlegerinnen und Anleger die hohen Gebühren für einen aktiv gemanagten Aktienfonds auch sparen und über einen ETF direkt den Index ihrer Wahl kaufen.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.