ROUNDUP: SAF-Holland kappt Umsatzziel nach schwachem Sommer - Kursrutsch
BESSENBACH (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland (Profil) rechnet nach einem enttäuschenden dritten Quartal mit einem noch deutlicheren Umsatzrückgang im laufenden Jahr. Der Umsatz dürfte statt rund 2 Milliarden nur rund 1,95 Milliarden Euro erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag im unterfränkischen Bessenbach mit. Dank eines brummenden Geschäfts mit Ersatzteilen soll die Marge zwar so hoch ausfallen wie angekündigt. Doch im dritten Quartal lief es für SAF-Holland schlechter als gedacht. So konnte das Unternehmen seine Anleger an der Börse nicht überzeugen.
Der Kurs der SAF-Holland-Aktie rutschte am späten Vormittag um fast 10 Prozent auf 13,40 Euro ab und gehörte zu den größten Verlierern im schwachen Nebenwerte-Index SDax <DE0009653386>. Nach Höhenflügen im Frühjahr und Sommer wurde die Aktie damit rund 13 Prozent billiger gehandelt als zum Jahreswechsel.
Im dritten Quartal setzte SAF-Holland knapp 440 Millionen Euro um und damit gut ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) brach sogar um mehr als ein Viertel auf gut 43 Millionen Euro ein. Damit lief das Geschäft noch schlechter als von Analysten im Schnitt erwartet. Die bereinigte operative Marge lag mit 9,8 Prozent zwar nur knapp unter dem Jahresziel. Der Nettogewinn brach jedoch um 63 Prozent auf rund 9 Millionen Euro ein.
SAF-Holland-Chef Alexander Geis fand dennoch Positives in den Zahlen und verwies auf ein gut laufendes Ersatzteilgeschäft. Weil SAF-Holland in den vergangenen Jahren mehr neue Produkte verkauft habe, brauchten die Kunden nun entsprechend mehr Ersatzteile. Dies habe die schwächere Nachfrage im Erstausrüstergeschäft mit Teilen für neue Lastwagen und Anhänger zumindest teilweise ausgeglichen.
Obwohl der Umsatz im Gesamtjahr mit 1,95 Milliarden Euro nun etwas niedriger ausfallen dürfte als bisher anvisiert, hält Geis an seinem Ziel für die bereinigte operative Marge fest. So sollen weiterhin rund 10 Prozent des Umsatzes als bereinigter operativer Gewinn bei SAF-Holland hängen bleiben.
Einen Rekordumsatz wie die 2,1 Milliarden Euro aus dem Jahr 2023 hatte Geis für 2024 ohnehin nicht ins Auge gefasst. Im März hatte er zunächst rund 2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Allerdings hatte er sein Margenziel im Juni von 9 bis 9,5 Prozent auf rund 10 Prozent angehoben. Im Jahr 2023 hatte die bereinigte operative Marge bei 9,6 Prozent gelegen.
SAF-Holland stellt wichtige Teile für die Fahrwerke von Lastwagen und Anhängern her. Zur Palette zählen Achs- und Federungssysteme, Sattelkupplungen, Kupplungssysteme und Stützwinden. Vertrieben werden sie unter den Marken SAF, Holland, Haldex, Assali Stefen, KLL, Neway, Tecma, V.Orlandi und York./stw/men/jha/