ROUNDUP: PVA Tepla schlägt Erwartungen - Plant Zukäufe für weiteres Wachstum
WETTENBERG (dpa-AFX) - Das Technologieunternehmen PVA Tepla (Profil) will nach einem überraschend guten Jahr 2023 längerfristig kräftig wachsen. Für 2024 und 2025 erwartet das Management zwar lediglich "ein moderates Wachstum", wie der Spezialist für Halbleiter- und Vakuumtechnologien am Dienstag im hessischen Wettenberg mitteilte. Bis Ende 2028 werde sich der Umsatz sich dann aber auf rund 500 Millionen Euro nahezu verdoppeln. Antreiben sollen dabei auch Unternehmenszukäufe. Die Aktie zog nach der Veröffentlichung der Nachrichten an.
Mit einem Plus von zuletzt 5,5 Prozent rückte der SDax <DE0009653386>-Wert näher an sein vor gut zwei Wochen erreichtes Zwischenhoch heran. Der 2024 bislang erzielte Kursgewinn liegt bei 12 Prozent. Das Rekordniveau von November 2021 bleibt allerdings in weiter Ferne: Seither hat das Papier über die Hälfte an Wert eingebüßt.
2023 schnitt PVA etwas besser ab als vom Management und von Analysten erwartet. Das Unternehmen steigerte den Umsatz laut Mitteilung um 28 Prozent auf 263 Millionen Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verdiente das Unternehmen 41 Millionen Euro, das entspricht einem Plus von 38 Prozent im Vergleich zu 2022.
Für 2024 rechnen die Hessen mit einem Umsatz von 270 bis 290 Millionen Euro sowie mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 47 und 51 Millionen Euro. Ein Zuwachs in dieser Größenordnung sei aus heutiger Sicht auch für 2025 zu erwarten. Dabei bezieht sich das Unternehmen auf die absoluten Zahlen.
Um bis Ende 2028 dann die Marke von einer halben Milliarde Euro Umsatz zu erreichen, will Konzernchefin Jalin Ketter auch andere Unternehmen zukaufen. Ziel sei es, das bestehende Technologieportfolio der PVA Tepla-Gruppe sinnvoll zu ergänzen.
Ketter will PVA nach eigener Aussage unabhängiger von einzelnen Branchenzyklen machen und konzentriert sich auf Märkte, in denen Themen wie Dekarbonisierung und Mobilität im Fokus stehen. Ihr Vorstandskollege Oliver Höfer sprach von einer reduzierten Abhängigkeit von einzelnen Großaufträgen sowie kürzeren Vorlaufzeiten in der Produktion.
Diese Neuausrichtung sei auch ein Grund für den Rückgang des Verhältnisses zwischen Auftragseingang und Umsatz - die sogenannte Book-to-Bill-Ratio - auf unter 1. "Metrologielösungen, also Mess- und Inspektionssysteme auf Basis akustischer, optischer oder chemischer Methoden, lassen sich beispielsweise mit deutlich kürzeren Vorlaufzeiten produzieren, als ein komplexes, kundenspezifisches Anlagenkonzept zur Erzeugung neuer Materialien oder eine auf die spezifischen Bedürfnisse eines Kunden zugeschnittene Kristallzucht-Anlage", erklärte Höfer.
Weitere Details will PVA am 16. Mai auf einem Kapitalmarkttag bekannt geben. Der Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr soll am 20. März vorgelegt werden./lew/tav/mis