ROUNDUP: Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland organisch schwächer - Aktie sackt ab
BESSENBACH (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland (Profil) hat im ersten Quartal aus eigener Kraft deutlich weniger umgesetzt. Organisch gingen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um circa acht Prozent auf 441,3 Millionen Euro zurück, wie das im SDax <DE0009653386> notierte Unternehmen am Mittwoch in Bessenbach mitteilte. Nach Jahren starken Wachstums habe sich der Nutzfahrzeugmarkt in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Amerika normalisiert. SAF-Holland bestätigte zwar die Prognose, die Aktie sackte dennoch ab.
Im frühen Handel brach das Papier zeitweise um fast 17 Prozent ein, am späten Vormittag stand SAF-Holland noch rund 8,3 Prozent im Minus bei 16,96 Euro. Die Aktie hatte sich zuvor allerdings auch spürbar vom Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 erholt und steht allein seit Jahresbeginn noch immer mehr als zehn Prozent im Plus.
Die jüngsten Übernahmen des schwedischen Bremsenspezialisten Haldex und der IMS Group steuerten im ersten Quartal rund 66 Millionen Euro zum Umsatz bei. Inklusive der beiden Akquisitionen stiegen die Erlöse um rund fünf Prozent auf 505,4 Millionen Euro. Maßgeblich wegen der IMS-Übernahme verschlechterte sich jedoch der freie Barmittelzufluss, außerdem wuchsen die Schulden an.
Im ersten Quartal lief es vor allem in der wichtigsten Sparte rund um die Erstausrüstung von Lkw-Trailern schlechter. Die Nachfrage schwächelte und der Umsatz des Segments ging um fast zwölf Prozent zurück. Der Umsatzanteil des weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffenen Ersatzteilgeschäfts stieg dagegen deutlich an. Das bescherte SAF-Holland eine verbesserte Profitabilität.
Die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern (bereinigte Ebit-Marge) stieg auf 9,6 Prozent nach 9,0 Prozent im Vorjahresquartal. Das operative Ergebnis (bereingtes Ebit) kletterte um 12 Prozent höher auf 48,6 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente SAF-Holland 26,5 Millionen Euro und damit auch wegen einer niedrigeren Steuerquote gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr.
"Die Zahlen für das erste Quartal 2024 haben sehr eindrücklich gezeigt, wie robust unser Geschäftsmodell mit dem starken Ersatzteilgeschäft und der ausgeprägten Fähigkeit zu Kostenanpassung selbst in einem schwächeren Marktumfeld ist", sagte SAF-Holland-Chef Alexander Geis laut Mitteilung. Er peilt fürs Gesamtjahr weiterhin einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro und eine um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern zwischen 9 und 9,5 Prozent an. Im Vorjahr hatte das Unternehmen Erlöse in Höhe von rund 2,1 Milliarden Euro und eine operative Marge von 9,6 Prozent ausgewiesen./niw/mne/zb