14. November 2024

ProSiebenSat.1 dämpft Gewinnerwartungen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 (Profil) hat seine Erwartungen für das Gesamtjahr wegen des Rückgangs der TV-Werbeerlöse zurückgeschraubt. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis dürfte den angepeilten Zielwert von 575 Millionen nicht erreichen, teilt das Unternehmen mit. Finanzvorstand Martin Mildner sagt: "Der für unser TV-Werbegeschäft entscheidende private Konsum hat sich nicht so positiv entwickelt wie von uns zu Jahresbeginn erwartet."

Der Konzernumsatz sank im dritten Quartal um ein Prozent auf 882 Millionen Euro, das bereinigte Betriebsergebnis (adjusted Ebitda) sank im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 104 Millionen Euro. Wegen der andauernden Wirtschaftsflaute und der Konsumzurückhaltung der Verbraucher investieren die Unternehmen weniger in TV-Werbung. Dieses margenstarke Geschäft dürfte sich auch im laufenden Quartal rückläufig entwickeln, teilte ProSiebenSat.1 mit. Zudem blieb der Umsatz im Segment Dating & Video wegen des "herausfordernden und sehr wettbewerbsintensiven Marktumfelds" auch im dritten Quartal deutlich unter Vorjahr.

Weiter gewachsen sind dagegen die digitalen und smarten Werbeumsätze, vor allem dank der Streamingplattform Joyn. Auch die Online-Shops und Plattformen steigerten ihre Umsätze deutlich, besonders der Online-Parfümhändler Flaconi. ProSiebenSat.1 will Flaconi und die Vergleichsplattform Verivox verkaufen und das Geld in Joyn, ins Programm und in den Abbau seiner Schulden investieren. Das Unternehmen schreitet nach eigenen Angaben "in den Gesprächen mit interessierten Parteien voran".

ProSiebenSat.1 peilt weiterhin einen im Vergleich zum Vorjahr leicht steigenden Konzernumsatz von rund 3,95 Milliarden Euro an - das wären 100 Millionen mehr als im Vorjahr. Aber "aufgrund der sich verstärkt eintrübenden Entwicklung des TV-Werbemarkts erwartet ProSiebenSat.1 derzeit ein adjusted Ebitda unter 575 Millionen Euro" und damit ein Ergebnis unter Vorjahr. Die untere Grenze der Zielbandbreite von 525 Millionen Euro bekräftigte das Unternehmen./rol/ngu