30. Oktober 2024

Pkw-Marken bei Volkswagen stark unter Druck

WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen-Konzern n (Profil) kommt angesichts der Branchenschwäche und den hohen Kosten bei vielen seiner Pkw-Marken zunehmend unter Druck. Die Kernmarke VW Pkw machte zwar im dritten Quartal mit 21,3 Milliarden Euro mehr Umsatz als ein Jahr zuvor, der operative Gewinn fiel jedoch um knapp 23 Prozent auf 375 Millionen Euro. Die entsprechende Umsatzrendite rutschte im Jahresvergleich von 2,4 auf 1,8 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bei der Kernmarke wollen Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer mit Einschnitten bei den Kosten die Marge bis 2026 auf 6,5 Prozent heben. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum.

Die Wolfsburger haben aber auch bei anderen Konzernteilen Probleme. Die leichten VW Nutzfahrzeuge (VWN) rutschten im Quartal mit einem operativen Verlust von 34 Millionen Euro in die roten Zahlen. Seat blieb mit 9 Millionen Euro Ergebnis nur knapp im Gewinnbereich. Bei Audi sorgte die Rückstellung für das vor dem Aus stehende Werk in Brüssel in Höhe von 1,2 Milliarden Euro für ein Abrutschen der operativen Marge von 7,3 auf 0,7 Prozent.

Wie bereits bekannt, wurde die Renditeperle Porsche (Profil) im Quartal von China-Schwäche und von Modellwechseln gebremst. Die Stuttgarter erzielten nach 17,8 Prozent Marge im Autogeschäft ein Jahr zuvor diesmal nur noch 10,6 Prozent. Im gesamten Pkw-Bereich fuhr Volkswagen nur noch eine Umsatzrendite von 1,7 Prozent ein - im Vorjahreszeitraum lag sie noch bei 6,0 Prozent.

Im Chinageschäft, dem einstigen Wachstumsmotor und Gewinngarant, blieben bei den dortigen Gemeinschaftsunternehmen für den VW-Konzern anteilig nur noch 378 Millionen Euro im Quartal als Ergebnis hängen. Das war nur noch rund halb so viel, wie ein Jahr zuvor. In besseren Zeiten hat VW hier im Quartal regelmäßig Milliardenbeträge verdient. Für das gesamte Jahr geht VW nun noch von 1,6 Milliarden Euro Ergebnisbeitrag der chinesischen Joint Ventures aus, bisher waren 1,5 bis 2 Milliarden Euro für möglich gehalten worden./men/nas/zb