Bechtle-Chef: Peilen besseres 2025 an - Belebung bei öffentlichen Kunden
NECKARSULM (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Bechtle (Profil) will nach zuletzt schwachen Resultaten im vierten Quartal Schwung holen für das kommende Jahr. Mit einem versöhnlichen vierten Quartal wolle das Unternehmen die Grundlage legen für ein wieder besseres 2025, sagte Vorstandschef Thomas Olemotz am Freitag in einer Telefonkonferenz. Dann sollten Zukäufe und Wachstum aus eigener Kraft wieder für mehr Geschäft sorgen. Bei den wichtigen öffentlichen Kunden habe Bechtle im dritten Quartal bereits eine Belebung gesehen, wenn der Sondereffekt eines großen Abschlusses im Vorjahreszeitraum außer Acht gelassen werde.
Die Bechtle-Aktie lag am Vormittag 2,1 Prozent im Minus bei 32,04 Euro. Das Unternehmen bestätigte mit den finalen Zahlen zum dritten Quartal im Wesentlichen die Eckdaten aus dem Oktober, als der MDax <DE0008467416>-Konzern aus Neckarsulm seine Jahresprognose wegen enttäuschender Ergebnisse zurückzog. Im laufenden Jahr hat der Kurs bislang gut 29 Prozent eingebüßt. Analyst Knut Woller von der Baader Bank rechnet angesichts des technischen Wandels nach wie vor mit hohem IT-Investitionsbedarf. Das Umfeld für Bechtle sollte sich 2025 und 2026 daher bessern.
"2024 wird kein Erfolgsjahr", sagte Olemotz. Die bereits zuvor einmal gesenkte Prognose eines Umsatzes und Vorsteuerergebnisses auf Vorjahresniveau ist ihm zufolge nach dem dritten Quartal nicht mehr realistisch. Die derzeitige Lage in Berlin nach dem Auseinanderfallen der Ampelkoalition könne das Geschäft im vierten Quartal in beide Richtungen beeinflussen, sagte der Manager. Zum einen sei es durchaus möglich, dass bestehende Rahmenverträge nun noch einmal verstärkt für Bestellungen genutzt würden - aber auch Verunsicherung und damit Zurückhaltung könne die Folge sein. Dazu könne Bechtle derzeit keine belastbaren Aussagen treffen.
Der Umsatz von Bechtle stieg im dritten Quartal wie bereits bekannt um 2,2 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis hingegen rutschte um 16,3 Prozent auf 78,6 Milliarden Euro ab. Das Ergebnis nach Steuern fiel ähnlich deutlich auf 55,9 Millionen Euro./men/nas/mis
Autor dpa-afx.de
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