AKTIE IM FOKUS: Nagarro ziehen an - Kreise: Warburg Pincus erwägt Übernahme
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts von Übernahme-Spekulationen haben die Aktien von Nagarro (Profil) am Mittwoch ihren Kursrutsch vom Vortag komplett wettgemacht. Die Papiere des IT-Dienstleisters waren bis auf 95 Euro in die Höhe gesprungen und hatten damit den höchsten Stand seit Mai 2023 erreicht.
Zuletzt zogen die Anteilscheine von Nagarro noch um gut 16 Prozent auf 92,60 Euro an und hatten damit im Nebenwerte-Index SDax <DE0009653386> klar die Nase vorn. Dieser legte um 0,6 Prozent zu.
Der Finanzinvestor Warburg Pincus streckt Kreisen zufolge seine Fühler nach Nagarro aus. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete, erwägen die Amerikaner eine Übernahme des IT-Dienstleisters.
Die Überlegungen dazu dauerten noch an, hieß es weiter, und es sei nicht sicher, ob es zu einer Offerte kommen werde. Warburg Pincus wollte die Informationen nicht kommentieren.
Auch wenn es sich bei dem Bericht von Bloomberg nur um eine unbestätigte Spekulation handele, habe Deutschland in letzter Zeit bereits eine Reihe von Großakquisitionen erlebt, schrieb der Experte Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies. Vor allem im Bereich der Small- und Mid-Caps bewegten sich die Bewertungen angesichts der allgemeinen Stimmung über Deutschlands Zukunft als Industriestandort oft auf historischen Tiefstständen.
Nagarro hatte am Vortag seine Umsatzprognose gesenkt. Es handele sich aber nicht um eine grundlegende Nachfrageschwäche, sagte der Unternehmenssprecher. Vielmehr sei die für das zweite Halbjahr erwartete Erholung noch nicht so schnell eingetreten wie gedacht. Vor allem die Großkunden von Nagarro sind demnach wohl noch zurückhaltend.
Zum Handelsschluss am Dienstag waren die Aktien von Nagarro um fast 14 Prozent eingebrochen. Aus charttechnischer Sicht hatten die 50- und die 200-Tage-Durchschnittslinien zumindest einen gewissen Halt geboten. Sie beschreiben die mittel und langfristigen Trends. Mit dem Kurssprung zur Wochenmitte notieren die Papiere zudem wieder klar über der 21-Tage-Linie als Maß für die kurzfristige Entwicklung./la/jsl/he