ARERO: (Wie) kann nachhaltiges Investieren etwas bewegen?
Nachhaltige Fonds haben vielfältige Arbeitsweisen. Wie diese zu ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beitragen, erfahren Sie im Folgenden.
Wenn Anleger einen nachhaltigen Fonds kaufen, erhoffen sie sich dadurch in der Regel, dass ihr Kapital dazu beiträgt, die Welt zu einem umweltfreundlicheren und sozialeren Ort zu machen. Es scheint selbstverständlich, dass man mit dem Kauf eines Produktes, das als nachhaltig beworben wird, auch irgendwie etwas Gutes tut. Bei anderen Kaufentscheidungen, wie etwa denen im Supermarkt, kann man sich leicht vorstellen, was das eine Produkt nachhaltiger macht als das andere, zum Beispiel kürzere Transportwege, weniger Plastik und bessere Arbeitsbedingungen. Doch wie funktioniert das bei Fonds?
Was macht den einen Fonds nachhaltiger als den anderen?
Fast alle nachhaltigen Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie Investments ausschließen, die von der Fondsgesellschaft als nicht-nachhaltig eingestuft werden. Diese Einstufung kann beispielsweise auf der Industriezugehörigkeit eines Unternehmens basieren oder auf Verletzungen von Normen wie den Menschenrechten. Gleichzeitig wendet gut die Hälfte aller nachhaltigen Fonds ein Best-in-Class Prinzip an, bei dem sie nur in die nachhaltigsten Unternehmen innerhalb ihrer Vergleichsgruppe investieren. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass ein Fonds nur in die 30 Prozent ökologischsten Automobilhersteller anlegt. Was die Anwendung von Ausschlüssen und Best-in-Class Selektion vereint ist, dass Fonds hierbei auf Basis sozialer und ökologischer Präferenzen bestimmen, welche Investments sie tätigen. Damit wird dem Wunsch von Investoren Rechnung getragen, nur Kapitalgeber für Unternehmen sein zu wollen, die sie auch auf einer sozialen und ökologischen Ebene unterstützenswert finden.
Weiterhin ist für 79 Prozent der nachhaltigen Fonds ESG-Integration Bestandteil der Anlagestrategie. Bei der ESG-Integration werden Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, auf Englisch Environment, Social, Governance, in die Finanzanalyse miteinbezogen. So werden etwa Risikoschätzungen um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umsätze eines Unternehmens erweitert.
Darüber hinaus engagieren sich zwei Drittel der Verwalter von nachhaltigen Fonds in Sachen Nachhaltigkeit, wenn sie in den Austausch mit Unternehmen treten, deren Anteile im Fondsportfolio enthalten sind. Zusätzlich nutzt etwa die Hälfte der Fondsverwalter ihre Stimme, um auf Hauptversammlungen für eine nachhaltige Unternehmensausrichtung zu votieren. Hierbei lässt sich direkt nachvollziehen, wie man mit dem Investment in einen nachhaltigen Fonds etwas bewegen kann: Je mehr Kapital derartige Fonds erhalten, desto größer ist ihr Einfluss, den sie über ihre Position als Sprecher der Investoren und Träger des Stimmrechtsmandats dazu nutzen können, eine sozialere und ökologischere Unternehmenspolitik herbeizuführen.
Die nachhaltige ARERO-Anlage
Ein Beispiel für einen Fonds, der all diese Arbeitsweisen vereint, ist ARERO – Der Weltfonds – Nachhaltig. Hierbei vertraut ARERO-Nachhaltig auf den Nachhaltigkeitsfilter der DWS-ESG Engine, welcher Aktien in einem mehrstufigen, systematischen Verfahren auf Basis von Ausschusskriterien, Best-in-Class Prinzipien und ESG-Integration selektiert. Zudem sucht das zuständige Management der DWS den Dialog mit Unternehmen und setzt sich in ihrer Wahrnehmung des Stimmrechtsmandats dafür ein, nachhaltige Belange zu fördern.
So viel zur Theorie, doch was sagt die empirische Forschung: Bringt nachhaltiges Anlegen etwas? Laut einer Studie von Dyck et al. (2019) lautet die Antwort ja. Die Forscher zeigen, dass sich Unternehmen stärker nachhaltig ausrichten, je höher der Aktienanteil ist, der von institutionellen Investoren, wie etwa Fonds, gehalten wird. Die Autoren der Studie argumentieren, dass institutionelle Investoren ihren Einfluss zur Adoption nachhaltiger Unternehmenspraktiken nicht nur aufgrund finanzieller Vorteile geltend machen. Auch die soziale Motivation ihrer Anleger sei entscheidend dafür, wie sich das Portfolio in ökologischen und sozialen Belangen entwickle.