10. August 2021
Infrastruktur: Die Branche hat politischen Rückenwind.

Warum Infrastruktur ein lukratives Thema für Anleger wird

Das Thema Infrastruktur als Anlagemöglichkeit an den Börsen ist nicht neu. Ganz im Gegenteil, in regelmäßigen Abständen taucht es immer wieder auf und verspricht Anlegern langfristig attraktive und beständige Renditen.

Aber stimmt diese Annahme und warum lohnt sich vielleicht gerade jetzt wieder einmal der Blick auf ein solches Investment? Bezogen auf die Rendite kann man die Frage mit einem deutlichen „Ja“ beantworten. So konnte sich beispielsweise der iShares Global Infrastructure ETF (WKN: A0LEW9) in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppeln und bis auf den coronabedingten Kursrückgang Anfang 2020 war die Entwicklung sehr stetig und im Vergleich zu vielen anderen Themen-ETF weniger volatil.

Und genau jetzt gibt es wieder einige Gründe, die einen Einstieg lohnenswert erscheinen lassen. Da wäre zum einen das 550 Milliarden US-Dollar schwere Infrastrukturpaket von Präsident Joe Biden, dass zeitnah umgesetzt werden soll. So würden direkt Gelder in Unternehmen dieser Branchen investiert werden. Daneben investiert die Europäische Union und Deutschland selbst Milliardenbeträge in diese Branche. 

Dies zum einen, weil die Infrastruktur in vielen Bereichen marode (geworden) ist, zum anderen aber auch als Konjunkturmaßnahme, um die Gesamtwirtschaft nach Corona wieder anzukurbeln. Der Posten Infrastruktur & Verkehr ist im Bundeshaushalt 2021 mit knapp 41. Mrd. Euro nicht umsonst die viertgrößte Position, noch vor dem Gesundheitsressort.

Auftragslage bleibt sicher

Ein großer Vorteil der Infrastrukturanlagen ist, dass es sich hier um eine Vielzahl von Branchen handelt, die von solchen Investitionen direkt und auch indirekt profitiert. So fließt das Geld in den Straßen- und Brückenbau, den Ausbau des Schienennetzes, die Erweiterung von Flughäfen und in den Aufbau des 5G-Netzes. Aber auch die sogenannten neuen, grünen Branchen profitieren.

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Dazu gehört die flächendeckende Versorgung mit Ladesäulen für die bereits begonnene Transformation hin zur E-Mobilität und auch die weitere Gewinnung von Sonnen- und Windenergie. Eine Anlage in Infrastruktur vereint somit die neuen und die alten Wirtschaftsbranchen.

Bedingt durch die Tatsache das der Ausbau und der Erhalt von Infrastruktur sehr teuer ist, wie man an den o.g. Zahlen leicht sehen kann, werden immer mehr Projekte nicht mehr durch die Staaten selbst, sondern durch private Unternehmen selbst übernommen, so dass auch in Zukunft die Auftragslage für Unternehmen gesichert zu sein scheint. 

Hinzu kommt, dass es sich zumeist um sehr langfristige Großprojekte handelt, die es den Unternehmen möglich macht, verlässliche Planungen zu erstellen. So kann auch das Auf und Ab innerhalb des Konjunkturzyklus besser ausgeglichen werden. Allerdings sind damit die Renditechancen auch begrenzt und Entwicklungen wie an der Technologiebörse Nasdaq eher selten.

Infrastruktur ist das Fundament der Wirtschaft

Da es sich bei den Investitionen, wie oben geschildert, zumeist um reale (Sach)Werte handelt, sind solchen Anlagen gerade auch in Zeiten von womöglich anziehender Inflation sehr interessant. Zudem kommt auch der Aspekt der Diversifikation der Depotwerte zum Tragen. Denn die größten Positionen im o.g. iShares Global Infrastructure oder auch im Xtrackers S&P Global Infrastructure (WKN: DBX1AP), sind Aktien, die in den allermeisten Depots nur sehr selten vertreten sein dürften.

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Wir alle nutzen Infrastruktur in unserem täglichen Leben wie selbstverständlich. Ohne funktionierende Infrastruktur können wir nicht mit dem Handy im Internet surfen und vielleicht diesen Text lesen, wir könnten nicht im Zug unsere Depots checken und unsere Mobilität wäre massiv eingeschränkt. Daher kann man mit Recht sagen, dass Infrastruktur nicht nur das Fundament der Wirtschaft ist, sondern auch Teil des Fundaments eines Wertpapierdepots sein kann.

Über den Autor

Andre Koppers ist Geschäftsführer der Oberbanscheidt & Cie. in Kleve.