Der Einzelhandel ist tot – es lebe der digitale Einzelhandel
Der Einzelhandel wird sterben, liest man immer wieder in den Nachrichten. Damit einher gehen oft Bilder von geschlossenen Geschäften auf unseren Straßen und vereinsamten Einkaufszentren. Doch Wirtschaftswachstum, Einkommen und Konsum in der breiten Bevölkerung nehmen kontinuierlich zu. Wo sind dann die Konsumenten? Ein Blick ins Internet schafft Abhilfe.
Der Online-Handel hat den traditionellen, stationären Einzelhandel nachhaltig verändert und physische Präsenz durch „Klicks“ ersetzt. Laut dem Forschungsunternehmen eMarketer wird der globale E-Commerce Sektor in diesem Jahr voraussichtlich 5 Billionen US-Dollar erreichen, da Online-Händler in dieser neuen nach-Corona Ära des kontaktlosen Einkaufens einen fruchtbaren Boden haben, um ihr Geschäft auszubauen.
In den Vereinigten Staaten stieg der E-Commerce-Umsatz im Jahr 2020 auf 795 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 32,4 % gegenüber 2019. Frühere Prognosen gingen von lediglich 18 % Wachstum. Die globale Coronavirus-Pandemie hat das Tempo des E-Commerce-Wachstums im Jahr 2020 enorm beschleunigt und den online-Umsatz auf ein Niveau gehoben, welches eigentlich erst für 2022 prognostiziert wurde. Entsprechend konnten Unternehmen im Sektor letztes Jahr eine Rekord-Wertentwicklung vorweisen. Wird das so bleiben, oder kehren wir nach der Pandemie zu alten Verbrauchsmustern zurück?
Einzelhandel: Der Weg in die digitalen Absatzkanäle ist nicht nur Corona bedingt
Die Umstellung hin zur digitalen Welt erfolgte nicht nur aufgrund der Lockdowns. Digitales Einkaufen hat Vorzüge: wettbewerbsfähigere Preise dank niedrigerer Kosten für Anbieter, Komfort, größere Produktvielfalt, schnelle Lieferoptionen. Der andere wichtige Treiber dieser Entwicklung ist die steigende Internet- und Mobilfunkdurchdringung, die es auch Verbrauchern außerhalb traditioneller Ballungsräume ermöglicht, überall und jederzeit online einzukaufen. Dafür bedarf es nicht unbedingt eines Computers.
Mehr als die Hälfte aller Online-Transaktionen werden inzwischen über Mobiltelefone initiiert. Größere Bildschirme, ansprechende Aps und sichere Zahlungsoptionen haben dazu beigetragen, das Wachstum des mobilen Einkaufens zu fördern. Mehr als 63,2 % der Weltbevölkerung haben inzwischen Zugang zum Internet, und das Angebot an Möglichkeiten hat sich dank intelligenter mobiler Geräte schnell erweitert und ist weltweit verfügbar. Doch diese Zahl verdeckt einen wichtigen Unterschied zwischen Industrie- und Entwicklungsländern: die Ausbreitung von Smartphones steht in Schwellenländern, relativ gesehen, am Anfang.
Smartphones sind in Schwellenländern bereits ab $50 verfügbar und verbinden aufstrebende Konsumenten mit dem Internet und allen dort verfügbaren Waren und Dienstleistungen. Als Resultat sind während der letzten Jahre einige der größten E-Kommerz und Tech-Unternehmen der Welt entstanden. Die überwiegende Mehrheit des Online-Marktes in Schwellenmärkten ist aber noch gar nicht erschlossen, da die durchschnittliche Penetrationsrate von Smartphones in Schwellenländern unter 50% liegt. Jede Stunde erhalten ca. 4.000 Menschen in Indien ihr erstes Smartphone und beginnen, Nachrichten an ihre Freunde zu senden, Videos anzusehen, Essen zu bestellen, Mitfahrgelegenheiten zu nutzen und mit ihrem Handy zu bezahlen.
Es braucht neue Investmentansätze
Das Beratungsunternehmen Deloitte argumentiert, dass der Einzelhandel keine Apokalypse sondern in Wirklichkeit eine Renaissance erlebt, da viele der Ideen und Vorstellungen, die lange Zeit unser Verhalten bestimmt haben, auf den Kopf gestellt werden. Wir sehen das ganze weniger dramatisch. E-Commerce bietet Verbrauchern einfach eine größere Warenauswahl, bessere Preise und mehr Komfort. Das Einkaufszentrum ist nicht tot, es hast sich weiterentwickelt.
Anleger sollten aber genau hinschauen. Denn es gibt eine ganze Reihe neuer Unternehmen, die von dieser Weiterentwicklung profitieren und sich neue Geschäftszweige aufbauen, welche schnell wachsen. Um von diesem Wachstum zu profitieren, reicht es oft nicht, sich auf bestehende Investmentlösungen zu verlassen. Denn diese Unternehmen verteilen sich auf unterschiedliche Sektoren: Internet, Finanzdienstleistung, Konsum, Logistik. Möchte man auch das Wachstum in Schwellenmärkten abgreifen, wird es noch schwieriger, denn die Produktauswahl dort ist noch eingeschränkter.
Um diese Lücke zu schließen, haben wir gemeinsam mit zwei Partnern zwei dedizierte ETFs aufgelegt, welche dieses Thema abbilden. Der Online Retail ETF bildet das Wachstum des Online Einzelhandelssektors mit Fokus auf Industrienationen ab. Darin enthalten sind Unternehmen wie Shopify, Zalando oder Hellofresh. Der EMQQ Internet & E-Commerce ETF hingegen fokussiert sich exklusiv auf E-Commerce Unternehmen, welche Ihren Umsatz zu mindestens 50% in Schwellenländern erwirtschaften. Dazu gehören bekannte Namen wie Alibaba, Tencent oder Mercado Libre. Anleger, die das Thema gerne global abgreifen möchten, können auf eine Kombination dieser beiden Strategien nutzen.
Wichtige Informationen
Der Wert Ihres Investments kann steigen als auch fallen. Nur für professionelle Anleger. Mitteilungen im Europäischen Wirtschaftsraum („EWR“) zu ETFs: Der Inhalt dieses Dokuments wird von HANetf Management Limited („HML“) herausgegeben, die in ihrer Eigenschaft als Verwaltungsgesellschaft von HANetf ICAV fungiert. HML ist von der irischen Zentralbank zugelassen und reguliert. HML ist in Irland unter der Registrierungsnummer 621172 registriert.