Anleger müssen sich derzeit mit allerlei Belastungsfaktoren herumschlagen. An vorderster Stelle sei hier der von den USA heraufbeschworene Handelskonflikt und die labile Lage in Italien genannt. Während die US-Administration weiter eine harte Linie fährt und wenig kompromissbereit erscheint, was die internationale Handelspolitik auf Dauer schädigen könnte, droht das seit vielen Jahren ökonomisch kränkelnde Italien eine lähmende Dauereinrichtung zu werden. Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, ist der Ansicht, es möge vielleicht zynisch erscheinen, aber an diese Zustände habe sich der Markt gewöhnt, dadurch verlören diese ihren unmittelbaren Schrecken. „Strukturelle Reformen in Italien sind aber dringend erforderlich“, forderte Roemheld zugleich. Mit der neuen Regierung rückten diese aber voraussichtlich in weite Ferne. Eine weitere Erhöhung der Spreads italienischer Staatsanleihen sei vor diesem Hintergrund nicht auszuschließen“.
Volatile Phase setzt sich fort
Der Experte hält mit Blick auf die Handelspolitik auch wenig von dem Alleingang der Amerikaner. „Der Wunsch, von multilateralen zu bilateralen Beziehungen zu gelangen, bringt für das globale Gemeinwohl Einbußen mit sich“, so Roemheld. Was heißt all das für Anleger? „Ein Krisenszenario per se geht von Italien und dem Handelskrieg nicht aus, aber insgesamt werden die Märkte ihre volatile Phase weiter fortsetzen“, ist Fidelity-Stratege Roemheld überzeugt. Dabei sollten Investoren – so sein Rat – Phasen mit stärkeren Kursausschlägen für den längerfristigen Einstieg bei Positionen nutzen, die „im Rahmen der Kursturbulenzen überproportional in Mitleidenschaft gezogen“ wurden. Vor dem Hintergrund einer sich weiter abschwächenden Wirtschaft erschienen Zykliker daher nicht so attraktiv wie Qualitäts- oder Wachstumswerte in aussichtsreichen Branchen wie Technologie, meint Roemheld.
Fokus auf Aktien mit hohem Wachstumspotenzial
Diese Strategie verfolgt auch der Amundi ETF MSCI Europe Quality Factor UCITS ETF – EUR (WKN A2H59G). Der dem Fonds zugrunde liegende MSCI Europe Quality Index bietet Zugang zu europäischen Aktien mit einem hohen langfristigen Wachstumspotenzial vor allem auf der Basis der drei folgenden Qualitätskriterien: hohe Eigenkapitalrendite, stabiles Gewinnwachstum von einem Jahr zum anderen und geringe Verschuldung. In diesem Jahr legte der ETF um knapp zwei Prozent zu, dabei fallen Kosten von pauschal 0,23 Prozent im Jahr an. Es handelt sich um einen mittelgroßen Fonds. Das Volumen liegt derzeit bei 78 Millionen Euro.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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