Grenzmarkt-ETF: Gute Anlagechancen in den Frontier Markets
Im Gegensatz zu den etablierten Schwellenländern stehen Frontier Markets, also Grenzmärkte, am Anfang einer wirtschaftlichen Entwicklung. Entsprechend hoch sind die Renditechancen – mit Blick auf Zahlungsausfälle bzw. Kurs- und Währungsschwankungen sind aber auch die Risiken nicht zu verachten. Nach Ansicht des Vermögensverwalters Aberdeen sollten allgemein in einem Grenzmarkt mindestens zwei Drittel der Menschen schreiben und lesen können, damit sich dort eine Industrie entwickeln kann. Dies sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich für Anleger ein Engagement in einem Frontier Market lohnen könne, sagt Portfoliomanager Kevin Daly. Laut dem Analysten weisen in Afrika etwa Kenia und Ägypten einen ausreichend hohen Alphabetisierungsgrad auf.
Ausreichend hoher Alphabetisierungsgrad ist von Vorteil
Auch die Fondsexperten von T. Rowe Price sehen gute Anlagechancen in den Frontier Markets. Für besonders interessant hält Portfoliomanager Oliver Bell das ölreiche Land Kuwait. „Die Bevölkerung und die Volkswirtschaft sind relativ klein, die Öl-Reserven und Verarbeitungskapazitäten des Landes hingegen sind enorm“, sagt Bell. „Das führt dazu, dass der Staatshaushalt bereits ausgeglichen ist, wenn der Ölpreis bei etwa 50 US-Dollar pro Barrel liegt. Damit hat Kuwait die niedrigste Öl-Gewinnschwelle.“ Entsprechend profitiere die Wirtschaft vom stabileren Ölpreis. Auch die steigenden Infrastrukturausgaben des Staates belebten die Konjunktur. Zudem stehe der Finanzsektor wieder auf stabileren Füßen. „Einige Banken, die zuletzt Schwierigkeiten hatten, haben neue Geschäftsführungen und sind dadurch wieder potentielle Investmentkandidaten geworden,“ so Bell weiter. „Mit der wirtschaftlichen Verbesserung dürften auch die Kreditvolumina der Banken wachsen und ihre Gewinnmargen aufgrund steigender Zinsen attraktiver werden“, sagt der Fondsexperte. „Unserer Einschätzung nach werden diese Faktoren die Gewinne der Banken ansteigen lassen.“
Kuwait: Erholung des Ölpreises belebt die Wirtschaft
Neben aktiven Fonds, die sich zum Ziel setzen, einzelne Ertragsperlen zu identifizieren, können taktisch geprägte Anleger ein passives Investment mit Schwerpunkt Frontier Markets ihrem Depot beimischen. So umfasst der db x-trackers S&P Select Frontier UCITS ETF (WKN: DBX1A9) die größten und liquidesten Titel von Grenzmärkten. Der Index ist auf Basis der Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichtet. Dabei werden entsprechende Anpassungen zur Gewährleistung dessen vorgenommen, dass die Gewichtung eines Landes nicht über 30 Prozent und einer Aktie nicht über 10 Prozent liegt. Kuwaitische Titel sind unter den Top-Positionen. Ihr Fondsanteil liegt bei knapp 19 Prozent. Der ETF konnte in diesem Jahr 18,79 Prozent an Wert zulegen. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,95 Prozent p.a., die Fondswährung lautet in US-Dollar.
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Autor Redaktion
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