12. August 2022
Zinswende: Ist jetzt Schluss mit günstigem Buy Now, Pay Later?

Zinswende: Ist jetzt Schluss mit günstigem Buy Now, Pay Later?

Jeder dritte Online-Kauf in Deutschland wird mit dem Buy Now, Pay Later (BNPL)-Prinzip abgewickelt, 125 Milliarden Dollar war der Markt im Jahr 2021 schwer. Doch mit der Zinswende droht das Geschäftsmodell der zinsfreien, kurzfristigen Kredite, kostspieliger zu werden.

Zugleich drängen neben jungen Playern auch etablierte, große Unternehmen auf den Markt für BNPL-Dienste. Für Rahul Bhushan, Mitgründer des thematischen ETF-Anbieters Rize ETF bieten diese Faktoren jedoch keinen Anlass, von einer Krise zu sprechen – vielmehr befinde sich die Branche in einem Reifestadium.  

Klarna und Afterpay heißen zwei großen Namen, die die Zahlungsbranche in den letzten Jahren mit ihren kundenfreundlichen und zugleich profitablen Zahlungsmöglichkeiten aufrüttelten. Das Prinzip ist einfach: Käufern von Waren und Diensten wird über eine Buy Now, Pay Later-Zahlung ein zinsfreier Zahlungsaufschub oder alternativ eine Ratenzahlung angeboten. Eine Lösung, die sich nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Dienstleister auszahlt. „Denn der tägliche Einsatz bei Heerscharen von Online-Händlern ist der verfügbare Markt enorm groß, der Umsatz erfolgt über Gebühren, die die Händler entrichten. Zugleich besteht ein nur geringes Ausfallrisiko“, sagt Rahul Bhushan. Darüber hinaus profitiere BNPL enorm vom Kaufverhalten jüngerer Zielgruppen. „Besonders bei den Digital Natives und der sogenannten Generation Z ist das Modell enorm beliebt.“

BNPL-Anbieter in der Krise?

Mit den Leitzinserhöhungen der EZB und dem damit einhergehenden Ende der Ära faktischer Negativzinsen sahen sich einige Beobachter dazu veranlasst, von einer bevorstehenden Abkühlung oder Krise des Marktes für BNPL-Dienste zu sprechen. Sie verweisen auf den Einbruch der Gesamtbewertung des schwedischen Bezahl-Startups Klarna, das im Jahr zuvor auf 45,6 Milliarden Dollar geschätzt wurde, oder auf die Aktie des US-Zahlungsriesen Block (ehemals Square), dessen Kurs in der ersten Jahreshälfte um über 60 Prozent gefallen ist.

„Wir bei Rize ETF teilen diese Meinung nicht“, so Bhushan. „BNPL ist nach wie vor eine junge Branche, die aber bereits jetzt regulatorische Anerkennung findet.“ Ein Beispiel sei ein von der britischen Finanzmarktaufsichtsbehörde – der Financial Conduct Authority – publiziertes Beratungspapier, das vier BNPL-Unternehmen die erfolgreiche Zusammenarbeit zur Verbesserung ihrer Geschäftsbedingungen bescheinigt. „Gewiss kann das schwieriger werdende Zinsumfeld dazu führen, dass es junge Akteure auf dem Markt schwierig haben. Für Start-ups wie etablierte Anbieter wird gleichermaßen entscheidend sein, dem Kunden Flexibilität und Transparenz zu bieten.“

Buy Now, Pay Later als Banking-as-a-Service

Tatsächlich bieten die BNPL-Lösungen, an denen heute auch große Unternehmen arbeiten, Dienstleistungen, die man mit denen von Banken vergleichen könnte. So habe das größte Technologieunternehmen der Welt – Apple – kürzlich bekannt gegeben, zusammen mit Goldman Sachs einen Service zu entwickeln, der Kunden ermöglicht, Apple Pay-Zahlungen in Raten zu leisten – und das für eine Laufzeit von bis zu sechs Wochen, ohne Gebühren oder Zinsen. „BNPL steht für uns daher als Mikrokosmos einer Marktverwerfung, in der renommierte Marken ihre Produkte und Dienstleistungen mit Banking-as-a-Service-Lösungen verknüpfen.“

Tipp: Asset Allocation – hier erfährst du, wie du Risiko und Ertrag miteinander in Einklang bringst.

Wer in die digitale Zahlungswirtschaft investieren möchte, kann dies mit dem Rize Digital Payments Economy UCITS ETF (WKN: A3CN9T) tun. Der ETF ermöglicht ein Engagement in globale börsennotierte Unternehmen, die die reibungslose digitale Zahlungswirtschaft von morgen aufbauen.

 

Warnung vor dem Kapitalrisiko

Eine Investition in Fonds ist mit Risiken verbunden, darunter Illiquidität, fehlende Dividenden, Investitionsverlust und Verwässerung, und sollte nur als Teil eines diversifizierten Portfolios erfolgen. Die Fonds können in einer oder mehreren europäischen Rechtsordnungen registriert oder anderweitig zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sein. Anleger sollten die Bedingungen für die Anlage in einen Fonds (oder eine Anteilsklasse) weiterhin sorgfältig prüfen und professionelle Anlageberatung einholen, bevor sie eine Entscheidung zur Anlage in einen solchen Fonds (oder eine Anteilsklasse) treffen.