14. Dezember 2020
Blackrock möchte Konzerne stärker auf Nachhaltigkeit prüfen.

Weltgrößter Vermögensverwalter: Blackrock nimmt Konzerne verstärkt wegen ESG in die Pflicht

Für Firmen, die das Thema Nachhaltigkeit vernachlässigen, wird es ungemütlich. Der Billionen-Konzern Blackrock wird Unternehmen künftig genau kontrollieren. 

Der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock erhöht sein Engagement für den Klimaschutz. Das Unternehmen, das mehr als 7,8 Billionen US-Dollar betreut, möchte künftig Unternehmen, in die der Asset-Manager investiert, stärker in die Pflicht nehmen in puncto Nachhaltigkeit. Die Zahl der Unternehmen, mit denen über Themen rund um den Klimawandel gesprochen werde, sollen mehr als 1000 verdoppelt werden, gab Blackrock bekannt. Der Konzern schreibt sich den Einsatz für den Klimaschutz schon länger auf die Fahnen. 

Nach Angaben von Blackrock sollen die Unternehmen, in die der Gigant investiert, künftig klare Pläne vorlegen, wie sie ihre CO2-Emissionen bis 2050 auf Null herunterfahren. Zudem wolle man kontrollieren, dass Unternehmen ihre öffentlichen Ankündigungen auch einhalten. 

Blackrock bis dato eher defensiv

„Wir steigern unsere Anforderungen, und wir ziehen in Betracht, von unserem Stimmrecht Gebrauch zu machen, sollten Unternehmen unsere Erwartungen nicht erfüllen“, teilte der Investment-Riese mit. Dies ist ein  deutlicher Umschwung im Stimmrechtsverhalten. Bislang trat Blackrock auf Hauptversammlungen eher defensiv auf. 

Der Investmentkonzern ist einer der mächtigsten Anteilseigner weltweit und auch an etlichen Dax-Konzernen als Ankeraktionär beteiligt. Insofern dürfte die Ankündigung in vielen Chefetagen sehr genau zur Kenntnis genommen werden. Bereits Anfang dieses Jahres forderte Firmenchef Larry Fink öffentlich mehr Einsatz für das Thema von Unternehmenslenkern weltweit, er rechne „mit einer fundamentalen Umgestaltung der Finanzwelt“.

Stärker nachgefragt 

Der Vorstoß belegt, wie die Sorge um Klima und Nachhaltigkeit die Finanzwelt verändert. An den Kriterien für Umweltschutz, Sozialstandards und guter Governance („ESG“) kommt in der Investmentbranche keiner mehr vorbei. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften und fair mit ihren Anteilseignern umgehen, stärker von Investoren nachgefragt werden.

Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 16 Prozent könnten ESG-mandatierte Vermögen bis 2025 die Hälfte aller verwalteten US-Vermögen ausmachen, sagen die Experten des Beraters Deloitte.

ETF des Jahres

Nachhaltige Fonds und ETFs sind auch in Deutschland im Aufwind. Immer mehr Privatanleger wenden sich diesen Produkten zu. So teilte die Hypovereinsbank (HVB) kürzlich mit, dass Kunden der Bank überdurchschnittlich hohe Beträge in Sparpläne mit nachhaltigen Produkten stecken. 

Der Investmentanbieter Blackrock profitiert davon, unter anderem über seine Tochter iShares. Diese wurde bei den ETP Awards 2020 unter anderem wegen ihres starken Fokus auf nachhaltige ETFs zum Anbieter des Jahres gekürt. Nachstehend genannter ETF räumte die begehrte Auszeichnung als ETF des Jahres ab. Es handelt sich um: einen nachhaltigen ETF!