Warum Corona diesem neuen Bildungs-ETF richtig Schub gibt
Der Nachhilfemarkt weltweit boomt, auch digitale Lösungen sind gefragt. Speziell in Schwellenländern herrscht viel Nachholpotenzial. Ein Bildungs-ETF ist neu auf dem Markt.
Die Corona-Pandemie hat viele Bereiche des täglichen Lebens umgekrempelt. Auch in den Schulen läuft heute vieles anders als noch 2019. Digitales Lernen ist allgegenwärtig. Viele Schulen haben bereits eine Infrastruktur, um den Unterricht an Teile der Klasse, die zu Hause beispielsweise in Quarantäne sind, zu übertragen. Auch haben digitale Lernplattformen Hochkonjunktur.
Die Anlageexperten der DWS haben darüber hinaus weitere Trends rund ums Lernen identifiziert, die auch Anleger interessieren dürften und verweisen auf stark steigende Studierendenzahlen in Ländern wie Brasilien, China und Indien. „Allerdings ist es für die Regierungen finanziell gar nicht machbar, für diese Studierendenflut Präsenzuniversitäten aus Stahl und Beton zu bauen. Daher wird man auf alternative Lösungen aus Bits und Bytes wie das E-Learning zurückgreifen müssen, wobei auch der Privatsektor gefragt sein wird“, sagt Paul Buchwitz, Fondsmanager des DWS Invest SDG Global Equities.
Nachhilfe als Milliardenmarkt
Chancen entstehen auch auf dem Markt für Nachhilfe. Gerade in Schwellenländern sind die Plätze an den Universitäten knapp und das Leistungsprinzip allgegenwärtig. „Dort herrscht also ein für westliche Beobachter unfassbarer Leistungsdruck, für den die Lernenden durch Nachhilfe fit gemacht werden sollen“, sagt Buchwitz und verweist darauf, dass es oftmals nur rund die Hälfte der Absolventen mit hohem Schulabschluss auf die Universitäten schafft.
Neben den Fonds aus dem Hause DWS können auch ETF-Anleger auf Bildung setzen. Der Rize Education Tech and Digital Learning UCITS ETF (WKN: A2P877) bündelt 34 Titel aus diesem Bereich. Der Bildungs-ETF ist aktuell noch klein und erst kurz am Markt. Daher liegen keine aussagekräftigen Performancedaten vor.
Allerdings können sich Anleger, die sich für das Thema Bildung interessieren, den ETF vormerken oder auch die Liste der enthaltenen Unternehmen wie Bright Horizons oder New Oriental Education & Technology als Ausgangspunkt für eigene Recherchen nehmen. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,45 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.