30. Dezember 2019
Unternehmensanleihen aus der Eurozone und Asien könnten eine hohe Performance hinlegen.

Für 2020 attraktiv: Unternehmensanleihen aus Eurozone und Asien

2018 und 2019 wurde Börsengeschichte geschrieben. 2018 war kein gutes Jahr – weder für Gold, noch für Aktien, noch für Anleihen. Der Dax fiel um 18,3 Prozent, der MSCI Emerging Markets Index um 14,3 Prozent und der Stoxx Europe 600 Index um 10,2, Gold um 1,6 Prozent und Euro-Unternehmensanleihen (mit guter Bonität) um 1,1 Prozent. 2019 drehte sich die Wertentwicklung in allen Anlageklassen um: Der Dax stieg um 25,4 Prozent, MSCI Emerging Markets um 11,3 Prozent, Stoxx Europe 600 um 25,5 Prozent und Euro-Unternehmensanleihen um 6,4 Prozent.

Die Gretchenfrage lautet: Geht das Wachstum 2020 weiter? Nachdem die Geldpolitik der Notenbanken die Kurse 2019 in die Höhe trieb? So gut wie kein Experte rechnet derzeit jedenfalls mit Zinserhöhungen, weder in den USA und auch nicht in der Eurozone. So steht für den Chefanlagestratege des Vermögensverwalters DWS, Stefan Kreuzkamp fest: „Die Geldpolitik wird die Märkte weiter stimulieren.“

Unternehmensanleihen aus der Eurozone

Überhaupt zeigt sich die DWS (verhalten) zuversichtlich für die Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2020: „Das Wachstum wird zwar in einigen Regionen deutlich schwächer ausfallen, eine globale Rezession steht aus unserer Sicht aber nicht bevor“, sagte Kreuzkamp beim Kapitalmarktausblick der DWS in Frankfurt. Risikoadjustiert seien derzeit vor allem Euro-Unternehmensanleihen von Emittenten mit Investment-Grade-Bonität besonders attraktiv:

„Diese Papiere profitieren nicht nur davon, dass Investoren wegen der negativen Renditen bei Staatsanleihen Mittel in Schuldtitel von Unternehmen umschichten, sondern auch von der Nachfrage durch die Anleihekaufprogramme der EZB“, so Kreuzkamp weiter. 

Unterschätzter Markt: Asiatische Unternehmensanleihen

Auch Unternehmensanleihen asiatischer Emittenten kommen dem gestiegenen Risikoappetit der Investoren zugute, zumal in diesen Papieren bereits sehr viel an Negativem eingepreist sei. Dem schließt sich Dr. Axel Cron, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) an: „In US-Dollar notierte asiatische Unternehmensanleihen sind äußerst attraktiv bewertet, selbst auf währungsgesicherter Basis“, sagt Cron. Seiner Einschätzung nach rentieren Anleihen aus den USA und Europa deutlich niedriger als asiatische Papiere mit einem gleichwertigen Kredit-Rating. 

Darüber hinaus seien asiatische Unternehmensanleihen in den geläufigen Indizes noch unterrepräsentiert und so unterschätzten viele Investoren das Potenzial dieses Anleihe-Segments: „Das Misstrauen der Investoren gegenüber Asien ist so stark, dass man mit asiatischen USD-Unternehmensanleihen eine Mehrrendite von zwei bis drei Prozent erzielen kann. Das ist aus unserer Sicht hochattraktiv“, so Cron.

Wie können Anleger nun investieren?

Eurozone

Anleger, die in gut bonierte Unternehmensanleihen aus der Eurozone investieren möchten, werden etwa beim UBS ETF – Bloomberg Barclays MSCI Euro Area Liquid Corporates Sustainable UCITS ETF (WKN: A2AQ6D) fündig, der mit einem Fondsvolumen von 416 Millionen Euro, den größte ETF dieser Art darstellt. Der ETF ist sparplanfähig sowie ausschüttend und die darin investierten Unternehmen müssen strenge nachhaltige Kriterien erfüllen, gemäß dem MSCI ESG-Rating.

Der zweitgrößte Unternehmensanleihe-ETF aus der Eurozone mit einem Fondsvolumen von 166 Millionen Euro ist der Amundi Index Solutions – Amundi EURO Corporate Financials IBOXX (WKN: A2H58M). Anders als der ETF von UBS, der in Unternehmen aus den Sektoren Finanzwesen, Industrie und Versorgungsbetriebe investiert, setzt der Amundi-ETF auf 75 Unternehmensanleihen – nur von Finanzunternehmen. Dieser ETF ist sparplanfähig und thesaurierend.

>>>Hier finden Sie eine Übersicht aller Unternehmensanleihen-ETFs aus der Eurozone

Asien

Der Markt für asiatische Unternehmensanleihen-ETF ist noch klein, aber mit dem Xtrackers II USD Asia ex Japan Corporate Bond UCITS ETF (WKN: DBX0QJ) können interessierte Anleger schon Mal ihre Fühler ausstrecken. Der ETF investiert zu 62,63 Prozent in China und weist somit ein gewisses Klumpenrisiko auf.

Einen weiteren rein asiatischen Unternehmensanleihen-ETF gibt es dato noch nicht, aber es existieren vier ETF-Produkte, die in Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets investieren – und damit zu einem Großteil in den asiatischen Markt.