1. November 2024

US-Ölkonzern Chevron verdient mehr als erwartet

SAN RAMON (dpa-AFX) - Der US-Ölkonzern Chevron (Profil) hat dank ausgeweiteter Förderung im dritten Quartal mehr verdient als gedacht. Je Aktie machte Chevron um Sonderposten bereinigt 2,51 Dollar Gewinn, wie das Unternehmen am Freitag im kalifornischen San Ramon mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 2,40 Dollar gerechnet. Die europäischen Konkurrenten Shell (Profil), BP (Profil) und Totalenergies (Profil) hatten in dieser Woche durchwachsene Resultate vorgelegt. US-Rivale ExxonMobil (Profil) übertraf hingegen mit seinen Zahlen vor dem Wochenende ebenfalls die Erwartungen. Die Chevron-Aktie zog im vorbörslichen US-Handel um 2,6 Prozent an.

Chevron setzt trotz des seit April gefallenen Ölpreises seine Strategie fort, die Aktionäre über Dividenden und Aktienrückkäufe bei Laune zu halten. Im dritten Quartal gab Chevron für Dividenden und Aktienrückkäufe 7,7 Milliarden US-Dollar (7,1 Mrd Euro) aus. Der Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) betrug aber nur 5,6 Milliarden. Die Versprechungen großzügiger Ausschüttungen hatten die Ölkonzerne teils noch im Boom nach der Covid-Pandemie eingeläutet, mit den abflauenden Ölpreisen stellt sich jedoch die Frage, wie lange das aufrechtzuerhalten ist.

Chevron will laut früheren Angaben jährlich für 17,5 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Das Management hat angedeutet, dafür auch Schulden aufnehmen zu können, da die Verschuldungsquote unter dem mittelfristigen Zielwert liegt. Das Chevron-Management um Chef Mike Wirth steht unter Druck, weil die Aktie in diesem Jahr deutlich schlechter lief als die von Exxon. Während Chevron auf dem Niveau vom Jahresanfang dümpelt, hat das Exxon-Papier rund 17 Prozent gewonnen.

Chevron verkauft derzeit viele Vermögenswerte, bis 2028 sollen so 15 Milliarden Dollar hereinkommen. Über Verkäufe sollen die strukturellen Kosten auch um bis zu 3 Milliarden Dollar sinken. Dazu beitragen sollen Wirth zufolge aber auch der Gebrauch neuer Technologien und verbesserte Abläufe. Wirth deutete in einem Interview von Bloomberg an, dass in diesem Rahmen auch US-Jobs auf dem Spiel stehen könnten./men/nas/ngu