17. Oktober 2024

ROUNDUP: Nordea erhöht Renditeziel und kauft erneut Aktien zurück

HELSINKI (dpa-AFX) - Die skandinavische Bank Nordea (Profil) hat nach einem etwas besser als erwartet ausgefallenen dritten Quartal die Prognose für das laufende Jahr erhöht. Bei der Eigenkapitalrendite werde jetzt ein Wert von mehr als 16 Prozent erwartet, teilte die im EuroStoxx 50 <EU0009658145> notierte Bank am Donnerstag in Helsinki mit. Bisher hatte Nordea eine Eigenkapitalrendite von mehr als 15 Prozent angepeilt. Die neue Prognose der Bank liegt über den bisherigen durchschnittlichen Analystenerwartungen von 15,8 Prozent.

Das Geldhaus kündigte zudem an, weitere eigene Aktien für bis zu 250 Millionen Euro zurückkaufen zu wollen. Nordea hat seit 2021 bereits eigene Anteile für 5,5 Milliarden Euro an der Börse erworben. Der Börsenwert der Bank lag zuletzt bei rund 38 Milliarden Euro. Trotz des massiven Rückkaufs konnte der Kurs der Aktien in den vergangenen drei Jahren in einem sehr freundlichen Marktumfeld nur leicht zulegen. Auf das neue Ziel und den weiteren Aktienrückkauf reagierte das Papier allerdings sehr positiv.

Mit einem Plus von mehr als fünf Prozent lag die Aktie der skandinavischen Bank am Donnerstag im frühen Handel klar an der Spitze des Branchenindex Stoxx 600 Banks <EU0009658806>. Der stärkste Anstieg bei den Nordea-Papieren seit 2022 beflügelte auch die Kurse anderer Banken aus den Ländern. So zogen die Kurse etwa von Handelsbanken (Profil), SEB (Profil) und Swedbank (Profil) deutlich an. Experten führten den Anstieg vor allem auf das höhere Renditeziel und den Aktienrückkauf zurück.

Da die Bank im Sommer noch angedeutet hatte, erst im kommenden Jahr wieder eigene Anteile vom Markt zu nehmen, kam die Ankündigung mit der Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal für einige Investoren überraschend. Die Zahlen der drei Monate bis Ende September fielen dagegen weitgehend wie erwartet aus, wobei das operative Ergebnis etwas besser lag als von Experten gedacht.

Wegen höherer Kosten ging der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 1,63 Milliarden Euro zurück. Neben den steigenden Kosten ist dafür die Zinswende verantwortlich. Da die Zinsen inzwischen wieder fallen, ging der Überschuss im Geschäft mit dem Leihen und Verleihen von Geld leicht zurück.

Dies kommt für Analysten allerdings nicht überraschend. Sie hatten sogar einen etwas stärkeren Rückgang des operativen Gewinns auf dem Zettel.

In den drei Monaten bis Ende September lag die Eigenkapitalrendite bei 16,7 Prozent und damit trotz eines Rückgangs im Jahresvergleich immer noch über dem neuen 2024er-Zielwert. In den ersten neun Monaten betrug die Eigenkapitalrendite 17,6 (Vorjahr: 17,8) Prozent - damit hat die Bank in den letzten drei Monaten des Jahres viel Puffer, um das neu gesetzte Ziel zu erreichen.

Nordea ist eine der führenden Banken in Nordeuropa. Sie ist durch die Fusion mehrerer Banken aus Dänemark, Finnland und Schweden entstanden./zb/niw/men