ROUNDUP: Französischer Konzern Vinci legt vor allem im europäischen Ausland zu
RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX) - Der französische Mischkonzern Vinci (Profil) hat in den ersten neun Monaten vor allem dank guter Geschäfte im europäischen Ausland weiter zugelegt. Der Umsatz stieg bis Ende September um etwas mehr als drei Prozent auf 52,3 Milliarden Euro, wie der im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> gelistete Konzern am Donnerstagabend in Rueil-Malmaison mitteilte. Experten hatten mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet. In Frankreich zog der Erlös um knapp drei Prozent auf 22,5 Milliarden Euro an, während der Umsatz in Europa ohne Frankreich um fast zehn Prozent auf 19 Milliarden Euro kletterte. Die Aktie geriet am Freitag unter Druck.
Der Vinci-Kurs fiel kurz nach dem Handelsstart um fast 6 Prozent und näherte sich damit dem Jahrestief. Zuletzt verringerte sich das Minus aber bei einem Kurs von 102,30 Euro auf knapp 2 Prozent, was aber weiterhin den letzten Platz im EuroStoxx 50 bedeutete. Analyst Tobias Woerner vom Investmenthaus Stifel sprach in einer ersten Reaktion von einem seltenen Verfehlen der Markterwartungen, auch wegen des Baugeschäfts.
Im Baugeschäft, dem größten Segment, legte der Umsatz nur um knapp ein Prozent auf 23,5 Milliarden Euro zu. Das Geschäft mit Autobahnen und Flughäfen ragte hingegen mit einem Plus von sieben Prozent heraus. Die Sparte ist allerdings mit einem Umsatz von 8,9 Milliarden Euro bis Ende September nur der drittgrößte Bereich des Konzerns. Angaben zum Gewinn machte der Konzern wie üblich beim Bericht zu den ersten neun Monaten nicht. Der Auftragseingang stieg um ein Prozent auf 48,4 Milliarden Euro, womit der Auftragsbestand um 6 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro wuchs.
Der Konzern bestätigte die Prognose für den Umsatz und operativen Gewinn. Demnach soll der Erlös zulegen, aber nicht mehr so stark wie noch 2023. Beim operativen Ergebnis rechnet Vinci mit einem Anstieg. Bei der Vorhersage für den Gewinn gibt es die Unsicherheit infolge des Regierungsbeschlusses, mehr Steuern von großen Konzernen zu verlangen. Ersten Berechnungen zufolge wird Vinci dies mit 400 Millionen Euro belasten. Das liege nur etwas über seiner Schätzung, erklärte Stifel-Analyst Woerner. 2023 hatte Vinci unter dem Strich 4,7 Milliarden Euro verdient./zb/mis/men/jha/