Leider gibt es für die Anlage von VL in ETFs im Prinzip nur 4 Anbieter für Deutschland, zwei fallen mit Oskar und Fidelity raus, wenn man noch Anspruch auf die Arbeitnehmersparzulage von bis zu 80 Euro im Jahr haben möchte. Bleiben Comdirect und Finvesto, die beide Ebase als Plattform nutzen, Finvesto ist 2 Euro günstiger was die Jahresgebühr des VL-Depots angeht.
Was okay funktioniert:
- Online Plattform Übersicht ist relativ intuitiv und modern auch wenn es Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung gäbe
- Antrag wurde problemlos bearbeitet und es gab keine Probleme im Prozess mit dem Arbeitgeber.
Was negativ bis sehr negativ ist:
- Die hohen Kosten
0,2% Kaufgebühr für ETFs sind für mich in der heutigen Zeit noch vertretbar, das haben manch andere Broker auch immer noch und von Filialbanken will man gar nicht anfangen.
ABER: Dazu kommen 10 Euro Jahresgebühr für das VL-Depot, gerade in den ersten Jahren haut das brutal rein, wenn das Depotvolumen noch nicht so groß ist, mit den Jahren nimmt die Belastung in Prozent des Depotvolumens immerhin ab
Was aber eine absolute Frechheit ist und ich so in der Form auch nicht erwartet habe, da ich es von anderen Brokern nicht kannte (ja es steht im Preis-Leistungs-Verzeichnis drin): Wechselkurs-Gebühren für den Kauf von ETFs deren Fondswährung nicht Euro ist. Dies ist aber bei sehr vielen der bekanntesten ETFs der Fall und ist ja auch völlig irrelevant, da man die Anteile ja in Euro über die Börse oder über Market Maker kauft.
Finvesto besorgt sich die ETF Anteile aber anscheinend völlig unverständlicherweise direkt von den Fondsgesellschaften in USD und verlangt dann für das Tauschen von Euro in Dollar eine Gebühr von 0,45%! noch mal on top zu den Transaktionskosten und das sowohl bei Kauf als auch dann bei einem späteren Verkauf. Sowas ist eigentlich absolut inakzeptabel aber man kann es sich wohl aufgrund des Oligopols im Bereich VL und co. erlauben
Weiter negativ: Kurse werden nur mit einem Tag Verspätung angezeigt, wahrscheinlich der NAV der Fondsgesellschaft vom Vortagesschlusskurs oder so. Völlig unsinnig, da es sich bei ETFs ja gerade um börsengehandelte Fonds handelt
Dazu ist nur sehr schwer nachzuvollziehen wann die jeweiligen Anteile gekauft wurde, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit, dies bekommt man erst ein oder zwei Tage später mit.
Kurz um, da es leider keinerlei Alternativen gibt, nimmt man die sehr hohen Kosten in Kauf um wenigstens die paar Euro VL mitzunehmen und mit Aussicht auf etwas Rendite. Gerade in den ersten 3 Jahren schlagen die Gebühren aber unglaublich zu Buche, mit 0,2% Kaufgebühr, 0,45% Wechselkursgebühr und 10 Euro Jahresgebühr können am Anfang Kosten von fast 2% p.a. anfallen was einfach nur absurd ist in der heutigen Zeit.