Während turbulenter Marktphasen müssen Anleger bewusst neue Wege gehen. Die Zeiten, in denen sich eigentlich alle Anlageregionen ähnlich positiv entwickelt haben, sind vorbei. Auch sind Standardwerte nicht mehr pauschal die beste Lösung für Investoren. Der Marktkenner Miyuki Kashima, Leiter der Abteilung für japanische Kapitalanlagen bei BNY Mellon Japan, bringt nun Smallcaps, also Anlagen in kleinere Unternehmen, aus Japan als mögliche Alternative ins Spiel. Nachdem japanische Aktien zuletzt eine positive Entwicklung genommen hätten, würden sich vor allem kleinere Werte als Investment anbieten, so Kashima. „Der historische Vergleich seit Mitte der 1980er Jahre zeigt: Small-Caps haben in den meisten Fällen besser abgeschnitten als Large-Caps, wenn der Markt im Aufschwung war. Zwischen Februar 2003 und Januar 2006 entwickelten sich japanische Nebenwerte beispielsweise um 53 Prozentpunkte besser als Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Und zwischen Juni 2016 und Dezember 2017 war es immerhin noch eine Rendite-Differenz von neun Prozentpunkten“, erläutert der Investment-Profi.
Geringe Korrelation zu westlichen Märkten
Auch die geringe Korrelation zu den Märkten in den USA und Europa sind für Kasima ein Argument für Titel aus Japan. Dies gelte insbesondere bei Smallcaps. „So lag beispielsweise die Korrelation des Russell Nomura Small Cap Index mit dem MSCI US oder dem MSCI Europe über die zehn Jahre zwischen Januar 2008 und Dezember 2017 bei nur 0,60 beziehungsweise 0,61“, bringt es Kashima auf den Punkt. Während sich gerade im wenig transparenten Smallcap-Segment Japans ein aktiver Investment-Ansatz, wie ihn BNY Mellon mit seinen Fonds verfolgt, auszahlen kann, bietet sich auch ein ETF auf kleine Unternehmen aus Japan.
Japan-ETF als kostengünstige Alternative
Der iShares MSCI Japan Small Cap UCITS ETF (WKN: A0Q1YX) bietet ein nach Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichtetes, marktbreites Investment zu geringen Kosten von 0,58 Prozent jährlich. Insgesamt sind 824 Millionen Euro in den ETF investiert. Im laufenden Jahr büßte der Index zwar um 0,8 Prozent ein, kann auf Sicht von einem Jahr aber auf eine Rendite von 8,3 Prozent zurückblicken. Insbesondere aufgrund der geringen Korrelation von japanischen Smallcaps zu etablierten Märkten aus Europa und den USA, kann der ETF eine gute Alternative zur Beimischung sein.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.